Haus Koblach: Projektentscheidung nach Ideenfindungsverfahren

Nach einer mehrstündigen, intensiven Auseinandersetzung mit den acht eingereichten Projekten entschied sich am vergangenen Freitag das Beratungsgremium für den Bebauungsvorschlag des Architekturbüros Cukrowicz Nachbaur ZT GmbH in Bregenz. „Dieses Projekt überzeugt städtebaulich mit der klarsten und spannendsten Lösung und vereint architektonische Qualität mit bester Funktionalität aus Sicht der Pflege”, resümiert Baumeister Ing. Alexander Pixner von der VOGEWOSI. Auch sei die geforderte Wirtschaftlichkeit gegeben.
Bauweise
Das vorgeschlagene Konzept übernimmt die baulichen und naturräumlichen Themen der Umgebung mit einer Komposition aus drei Baukörpern in unterschiedlicher Prägung, Größe und Höhe: das jetzige Versorgungsheim als dreigeschossiger Bestandsbau, ein zweigeschossiges Pflegeheim und ein viergeschossiger Wohnbaukörper für das Betreute Wohnen. Die Stellung der Baukörper schafft eine geschützte zentrale Vorplatzsituation für alle Funktionsbereiche. Während das Versorgungsheim wunschmäßig als Verwaltungsgebäude vollständig erhalten bleibt und lediglich geringfügig umstrukturiert wird, ist das Pflegeheim so situiert, dass eine spätere Erweiterung möglich ist. Das Gesamtkonzept verfolgt das Prinzip von kompakten baulichen Einheiten mit einfachen Grundrissstrukturen im sparsamen Umgang mit Grund und Boden. „Unverwechselbare Identifikationsmerkmale, sinnesanregende Farbegestaltung und Materialwahl, eine gute natürliche Belichtung mit Blickbeziehungen zur Außenwelt schaffen neben kurzen, überschaubaren und abwechslungsreichen Wegführungen maximale Gestaltungsfreiheit zur persönlichen Aneignung der privaten und halböffentlichen Räumlichkeiten”, heißt es in der Projektbeschreibung.
Nachhaltigkeit
Mit der angestrebten Ausführung in Passivhaus-Standard und dem Einsatz von ökologischen und heimischen Baumaterialien wird bei der Realisierung des „Haus Koblach” auch ein Augenmerk auf Energie, Ökologie und Nachhaltigkeit gelegt. Die Entscheidung für dieses Projekt erfolgte einstimmig. Dem Beratungsgremium mit Vertretern der Gemeinde, der zukünftigen Nutzer, der VOGEWOSI, etc., gehörten auch mit den Architekten Hanno Schlögl und Rainer Köberl aus Innsbruck zwei externe Fachleute an.
Baustart 2014
Die Umsetzung des Projekts mit 36 Pflegebetten samt Nebenräumen für die Pflege, dem Betreuten Wohnen mit 29 Wohneinheiten und der Schaffung von Räumlichkeiten für alle Sozialvereine und mobilen sozialen Dienste der Gemeinde erfolgt – wie bereits berichtet – mit der gemeinnützigen Wohnbauvereinigung VOGEWOSI als Bauträger. Mit der Sozialdienste Götzis GmbH hat sich die Gemeinde in Sachen Pflege und Betreuung einen kompetenten Partner ins Boot geholt. „Nach der Detailplanung im Herbst und dem Behördenverfahren im Winter wird mit einem Baustart im Frühjahr 2014 gerechnet”, informiert Bürgermeister Fritz Maierhofer. Die Kosten werden mit 12,5 Millionen Euro beziffert: Der Neubau mit 7,3 Millionen Euro, der Altbau mit 846.000 Euro und das Betreute Wohnen mit 4,1 Millionen Euro. Die Kosten für die geplante Sammelgarage werden mit 181.000 Euro ausgewiesen. Die Räumlichkeiten werden von der VOGEWOSI an die Gemeinde Koblach sowie an die Sozialdienste Götzis GmbH rückvermietet.