Daher findet am Samstag, den 12.10.2019 ab 12 Uhr, einen Tag der offenen Tür statt, damit sich jeder selbst ein Bild von der modernen Einrichtung bilden kann.
Die Geschichte des Projekts begann aber lange, bevor die ersten Baumaschinen zwischen der Farb- und Schulgasse auffuhren. Im Jahr 2014 war im Gemeindeentwicklungsprozess die optimale Förderung von Kindern als eines der wichtigsten Projekte für die Gemeinde Bludesch definiert worden. Unter Beteiligung von Pädagoginnen und Fachleuten, Gemeindevertretern und Ehrenamtlichen wurde das Projekt „Campus Bludesch“ sukzessive konkretisiert und ausgearbeitet. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, freut sich Bürgermeister Michael Tinkhauser, der in diesem Zusammenhang von einem Meilenstein für die Gemeinde spricht. „Allen Ehrenamtlichen und Mitarbeitern in der Gemeinde gebührt Dank für die Bereitschaft, im Interesse der Kinder intensiv zusammenzuarbeiten“, so Tinkhauser. Allein das ehrenamtliche Engagement, das dabei an den Tag gelegt worden sei, stimme ihn zuversichtlich, dass im neuen Campus für die Kinder die bestmögliche Unterstützung geleistet werde.
Sanierung und Erweiterung
Der neue Campus wurde am bestehenden Standort von Kindergarten und Volksschule entwickelt. Nach den Plänen des Architekturbüros Gruber-Locher kam es dabei nicht nur zur Verschmelzung der beiden Bildungseinrichtungen, sondern auch zur Ergänzung dieser durch die Neuansiedelung der Kleinkinderbetreuung. Während der Kindergarten komplett saniert wurde, erhielt die Volksschule neben einem neuen Werkraum auch Räumlichkeiten für die Schülerbetreuung. Zudem kam es im Zuge der Arbeiten auch zur Modernisierung der Räume für Verwaltung und Direktion. Auch die Bücherei erfuhr im Zuge der Umgestaltung der Bildungseinrichtung eine gehörige Aufwertung. Sie tauchte aus dem Keller des Bildungsgebäudes auf und hat zwischen Volksschul- und Turnsaaltrakt nun einen attraktiven, prominenten und vor allem lichtdurchfluteten, neuen Platz bekommen.

Großzügig und hell
Kernstück der Baumaßnahmen war jedoch die Integration der Kleinkinderbetreuung in das neue Campusgelände. Die von der privaten Initiative KIBE-BLU ins Leben gerufenen Einrichtungen erhielt im oberen Stock des Neubautraktes Platz für vier großzügige und hell gestaltete Gruppenräume. Darunter wurden ein neuer Bewegungsraum sowie Büroräumlichkeiten, die unter anderem der Elternberatung zur Verfügung stehen, eingerichtet. Die flexible Raumeinteilung, der überdachte Verbindungstrakt, die gemeinsamen Räumlichkeiten für den Mittagstisch sowie andere Begegnungszonen ermöglichen nicht nur ein räumliches, sondern auch ein pädagogisches Zusammenwachsen der Einrichtungen. Somit wird das grundsätzliche Ziel, Kinder ab dem 18. Lebensmonat und bis zum Ende der Volksschulzeit im Kindercampus vernetzt zu fördern, bestmöglich gewährleistet.
BILDUNGSEINRICHTUNGEN
VOLKSSCHULE
120 Schüler in 9 Regelklassen
20 Lehrerinnen
KINDERGARTEN
50 Kinder in drei Gruppen
7 Pädagoginnen
KLEINKINDERBETREUUNG
45 Kinder in vier Gruppen
8 Pädagoginnen
Sprachförderung als Gebot der Stunde
Der „SprachSpass“ schweißt die Bildungseinrichtungen in Bludesch eng zusammen und ermöglicht effiziente Förderung.

Seit gut drei Jahren haben sich die Bildungseirichtungen in Bludesch ganz dem Thema Sprachförderung verschrieben. Zunehmende sprachliche Auffälligkeiten und Defizite der einschulenden Kinder waren der Auslöser dafür, unter der fachlichen Leitung von Andrea Haid, Rektorin der Schweizer Hochschule für Logopädie Rorschach, ein einheitliches und in Vorarlberg einzigartiges Sprachförderprojekt auszuarbeiten. „Dass Sprachförderung aufbauend und strukturiert erfolgen muss und nicht erst mit Schuleintritt beginnen kann, war von vorneherein klar“, so Volksschuldirektorin Cäcilia Egger, auf deren Initiative hin das Förderprojekt in Kooperation aller Bildungseinrichtungen im Ort gestartet wurde. Finanzielle unterstützt wurde dieses durch die Gemeinde sowie die Pädagogische Hochschule. Das erstellte Konzept beinhaltete gemeinsame Fortbildungen für alle 40 Pädagogen von der Kleinkindbetreuung bis zur Volksschule. Neben der Beleuchtung theoretischer Grundlagen der Sprachentwicklung wurden durch viele praktische Beispiele konkrete Fördermöglichkeiten vorgestellt, diskutiert und in Bezug auf die Praxistauglichkeit erprobt.
Schriftliche Dokumentation
Als ein wichtiges Ziel stand von Beginn an fest, den Ist-Stand des jeweiligen Kindes zu erheben und diesen durch gezielte Fördermaßnahmen in den einzelnen Institutionen zu verbessern. Ein dafür eigens entwickeltes Projekt, der „SprachSpass“, der nun bereits das dritte Schuljahr in gedruckter Form vorliegt, ermöglicht den engagierten Pädagoginnen die schriftliche Dokumentation der geleisteten Fördermaßnahmen. Beim Übertritt in die nächste Einrichtung, etwa vom Kindergarten in die Volksschule, werden beim Übergabegespräch die wesentlichen Informationen ausgetauscht. Dank der übersichtlichen Dokumentation im „SprachSpass“ können zudem weitere gezielte Fördermaßnahmen gesetzt werden.

Positive Erfahrungen
Nach den ersten Übertritten im Vorjahr und heuer sind die Pädagoginnen mit den gemachten Erfahrungen durchwegs zufrieden. „Es hat sich gezeigt, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist, auch wenn noch einige Adaptierungen notwendig sind“, so Volksschuldirektorin Egger. Auch Andrea Haid ist von der „gewinnbringenden Arbeit“ überzeugt. „Es geht nicht darum, das Rad neu zu erfinden. Unser Hauptanliegen ist es, durch die schriftliche Dokumentation eine erhöhte Effizienz sowie eine Optimierung der Übergänge zu erzielen“, so Haid. „Der große Vorteil dieser Herangehensweise ist, dass man nicht bei null anfängt, sondern schon eine Basis da ist, auf der man aufbauen kann. Das erhöht die Effizienz und führt dadurch schneller zum gewünschten Erfolg“, ist auch Kindergartenpädagogin Karin Perktold überzeugt. Mitentscheidend für einen langfristigen Erfolg sei aber auch die Mitarbeit der Eltern. „Es braucht alle drei Säulen: Kinder, Pädagogen und Eltern“, ergänzt Anja-Susann Dietze vom Kindergarten Bludesch.
„Wertvolle Arbeit“
Bürgermeister Michael Tinkhauser freut sich jedenfalls über den Erfolg und das große Engagement der Pädagogen im Ort. „Mir ist es ein großes Anliegen, das Image der Pädagoginnen zu stärken. Die Arbeit, die hier an unseren Bildungseinrichtungen geleistet wird, ist nicht hochgenug einzuschätzen“, so Tinkhauser.
Wann: Samstag, 12.10.2019 ab 12.00 Uhr mit Kinderprogramm
Wo: CAMPUS Bludesch, Schulgasse 17 / 17A, 6719 Bludesch
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