Im Jahr 2006 soll das geriatrische Pflegekrankenhaus unter Patronanz der Erzdiözese Wien 250 alten und chronisch kranken Menschen zum Heim werden. Die Bewohner sollen Barmherzigkeit erfahren können, sagte Kardinal Erzbischof Christoph Schönborn in seiner Predigt.
“symbolischer” Standort
Der Standort in der Tokiostraße in der Donaustadt sei ein Zeichen für unsere Gesellschaft, sagte der Vorstandsvorsitzende des Hauses der Barmherzigkeit, Christoph Gisinger. Schließlich sei Japan das Land mit den meisten über 100-Jährigen. Neben dem neuen Konzept mit Ein- und Zweibettzimmern wird es in dem von Architekt Gustav Peichl geplanten Haus auch eigene Stationen für Palliative Care, also die Begleitung Sterbender, und Schmerztherapie geben.
Finanzstadtrat und Vizebürgermeister Sepp Rieder (S) lobte die bereits seit Jahren gut funktionierende Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Hauses. Deshalb, und weil der Trend zur Privatisierung der Pflegeheime gehe, sei es möglich gewesen, den Neubau in der Donaustadt und auch jenen in Wien-Ottakring mit insgesamt rund 57 Mio. Euro zu unterstützen. Wie auch Bezirksvorsteher Karl Effenberg (S) betonte Rieder die Notwendigkeit dieser Pflegeeinrichtung jenseits der Donau für die beiden einwohnerstärksten Bezirke.
Für Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (V) ist es anerkennenswert, was das Pflegepersonal gerade im Bereich der Altenbetreuung leiste. Den älteren Mitbürgern werde mit dem Haus der Barmherzigkeit ein würdiges zu Hause geschaffen.
Auch wenn es sich um einen Neubau handelt, für Kardinal Schönborn bleibt das Pflegeheim eine Einrichtung nach dem Vorbild des traditionsreichen Hauses der Barmherzigkeit in der Vinzenzgasse in Währing. Es sei eine Herausforderung, dass diese Identität der Menschenliebe bewahrt werde. Das Haus stehe allen Menschen, ungeachtet ihrer Konfession, Sprache oder Herkunft, offen.