Die dafür anfallenden Kosten von 17 Mio. Euro teilen sich Stadt und Bund gemäß einer sogenannten 15a-Vereinbarung jeweils zur Hälfte, sagte Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch (S) am Montag.
Man wolle “Personen, die das Bildungssystem verlassen, nicht aus den Augen verlieren”, argumentierte der Ressortchef. Schließlich bestehe zwischen Bildung und Berufschancen ein unmittelbarer Zusammenhang. In der Bundeshauptstadt gebe es derzeit einige tausend junge Menschen, die über keinen Pflichtschulabschluss verfügen, hieß es.
Wiener Volkshochschulen bieten Abschluss für Hauptschule
Einer der Hauptträger, der Hauptschulkurse anbietet, sind die Wiener Volkshochschulen (VHS). Aktuell holen dort rund 340 Menschen ihren Abschluss nach. Dank der Finanzspritze wollen sie ihre Teilnehmerkapazität bis Anfang 2013 auf etwa 600 Personen nahezu verdoppeln, so Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (S), der auch VHS-Vorsitzender ist. Laut Volkshochschulen-Geschäftsführer Mario Rieder dauern die Kurse rund ein Jahr.
An den VHS war das Nachholen eines Hauptschulabschlusses bisher nur zu einem Teil “projektfinanziert”. Soll heißen: Nur eine bestimmte Anzahl der Kurse war kostenlos. Die “Errungenschaft” infolge der Initiative bestehe darin, dass das Angebot nun flächendeckend gratis angeboten werden könne und zudem etwaige notwendige Vorbereitungskurse, in denen Grundfähigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen vermittelt werden, ebenfalls kostenlos zugänglich, sagte eine VHS-Sprecherin.
Konsequenzen für Jugendliche, die den Kurs nicht beenden, gibt es im Übrigen nicht. Laut der Sprecherin liegt die Drop-out-Quote in Bereich Hauptschulabschluss bei einer Größenordnung zwischen zehn und 20 Prozent.
Informationen zum Nachholen eines Hauptschulabschlusses gibt es unter der Telefonnummer 01/893-0083 oder per Mail an beratung.jubiz@vhs.at.