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Häupl erwartet Entscheidung für Donautunnel

Der Baustart für den Wiener Zentralbahnhof und die Donauquerung im Zuge der geplanten Wiener Nordost-Umfahrung sind Themen eines Gesprächs von Bürgermeister Michael Häupl mit Infrastrukturminister Hubert Gorbach am kommenden Donnerstag.

Der Wiener Bürgermeister rechnet in beiden Fragen mit einer Entscheidung im Sinne Wiens, also einem Tunnel unter der Donau und einer
Bahnhofsbaustelle schon ab 2007.

Es solle kein Gipfel wie auf Bundesebene werden, „wo man sich in lichter Höhe trifft und dann den Atem verloren hat“, machte Häupl am
Dienstag in seinem wöchentlichen Pressegespräch klar: „Ich erwarte mir in jedem Fall vom Donnerstag eine Einigung mit dem
Verkehrsminister – weil nichts dabei ist, auf das wir uns nicht schon einmal geeinigt hätten“.

Nur Tunnel kommt in Frage

Keinen Deutungsspielraum ließ der Bürgermeister bei der Frage, ob die Donauquerung als Tunnel oder als Brücke gebaut werde. Die Nordost-Umfahrung werde kommen – und zwar mit einem Tunnel: “Über andere Dinge muss man mit mir nicht reden“, unterstrich Häupl:

„Entweder kommt der Tunnel, oder es kommt gar nichts.“

Der Baubeginn für die auch als „Bahnhof Wien – Europa-Mitte“ bezeichneten neuen Eisenbahndrehscheibe auf dem Gelände des jetzigen Südbahnhofs werde zu dem vereinbarten Zeitpunkt (2007, Anm.) stattfinden – davon gehe er aus, betonte der SP-Politiker. Er wolle sich nur von den ÖBB die Bestätigung holen, dass sie bei der Planung noch mit an Bord seien.

„Ein Spiel, spiele ich sicher nicht“, betonte Häupl allerdings: Wenn man mit Gorbach zu einer Einigung komme und im Nachhinein Finanzminister Karl-Heinz Grasser “Ätschibätsch“ sage und das
Paket nachverhandeln wolle.

Auslöser des Konflikts um den Zentralbahnhof ist der aktuelle ÖBB-Rahmenplan, in dem der mit 420 Mio. Euro budgetierte Bahnhof auf dem Gelände des heutigen Südbahnhofes erst ab 2009 eingeplant ist. Wien verweist dagegen auf einen „Letter of Intent“ von Stadt, Bund
und ÖBB, der einen Start 2007/08 vorsieht. Von Seiten des Bundes und der ÖBB gab es zuletzt positive Zeichen für den früheren Termin.

Bei der Umfahrungsstraße pocht Wien schon lange auf den Tunnel, und zwar aus Umweltschutzgründen. Die Österreichische Schnellstraßen-und Autobahnen Gesellschaft (ÖSAG) hat dagegen vergangenen Herbst aus
Kostengründen die Brücke empfohlen. Sie würde laut ÖSAG-Berechnungen 371 Mio. Euro kosten, rund 250 Mio. Euro weniger als der Tunnel.
Uneinigkeit herrscht auch über die weitere Trasse, wobei Wien die „Innenvariante“ über das Flugfeld Aspern lieber wäre. Ob es auch dazu schon am Donnerstag zu einer Einigung kommen könnte, ist offen.

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