Hass auf Merkel - Experte: Wahlkampf "Könnte in Gewalt ausarten"
Der deutschen Kanzlerin und CDU/CSU-Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl 2017, Angela Merkel, schlägt im Netz teilweise extreme Wut entgegen. Im Interview mit “focus.de” erklärt der Soziologe Oskar Niedermeyer dies mit Merkels Flüchtlingspolitik, die zu einer Polarisierung der Gesellschaft geführt habe. Er sagt, es ginge nun um den richtigen Umgang mit Menschen, die Merkels Politik ablehnten: Kritikern gelte es entgegenzukommen, ihnen müsse erklärt werden, wie sie – Merkel – ihre Politik verändert habe. Sie müsse aber auch klar zum Ausdruck bringen, wo sie ihre Politik nicht zu ändern gedenke – etwa bei der Obergrenze. Es lohnt sich aus Niedermeyers Sicht aber nicht, um die Hardliner unter den Hasskommentatoren zu kämpfen. Diese seien vermutlich nicht mehr erreichbar.
Es bestehe allerdings die Gefahr, so der Experte, dass sich die Stimmung im Wahlkampf aufschaukle – dass es zu einem “aggressiven und aufgeheizten” Wahlkampf komme, in welchem sich die Konkurrenten “gegenseitig mit Hass” überziehen würden. Dies könnte ausarten, wenn die Leute nicht nur kommentierten, sondern auch handelten – egal, ob dies aus dem linken oder rechten Spektrum komme. Er ruft alle politischen Akteure dazu auf klarzumachen, dass sie im Wahlkampf mit Argumenten, nicht mit Hass oder gar der Faust, streiten wollten. Hasskommentatoren gelte es überdies hart zu bestrafen.