Hartberg erobert mit einem 1:1 in St. Pölten ersten Auswärtspunkt
Wenige Minuten vor Anpfiff versuchte der bemühte Platzsprecher die Stimmung (mit sehr kurzzeitigem Erfolg) anzuheizen. Beim Ankick wurde dann der Lupo (das neue SKN-Maskottchen, wie immer ein Wolf) präsentiert. Danach war lange nichts zu sehen und von den Rängen so gut wie nichts zu hören. Die Highlights der ersten 20 Minuten: Ein Freistoß von Hartbergs Nejc Omladic auf den Kopf vom Balljungen Nr. 2 hinter dem Südtor und ein kaputter Ball. Als der Platzsprecher dann die Zwischenstände von den anderen Partien der Ersten Liga durchsagte, fiel jedoch plötzlich ein Tor! St. Pöltens Speerspitze Michael Wojtanowicz war links durchgebrochen und Rapid-Leihgabe Thomas Fröschl verwertete das scharfe Zuspiel unbedrängt zur 1:0-Führung.
Plötzlich nahm das Spiel ein bisserl Fahrt auf und auch die Steirer fanden ihre erste Chance vor, die Thomas Hopfer vergab. In der 30. Minute bekam Hartbergs Kapitän Michael Kölbl für ein rustikales Foul an St. Pöltens Spielmacher Gelb. Drei Minuten später musste Hartbergs Trainer Bruno Friesenbichler wegen Schiri-Kritik (einmal mehr) vorzeitig auf die Tribüne. Als dann das Spiel wieder abzuflauen schien, sorgte der für den verletzten Gerald Puntigam frühzeitig eingewechselte Robert Gamperl mit einem 25-Meter-Schuss an die Latte für großes Raunen, und Sekunden vor Pause sorgte dann noch einmal Omladic mit einem Freistoß mit rechts für Gefahr.
Nach der Pause passierte zehn Minuten nichts. Bis Hartberg einen Corner bekam, den Omladic trat und Hopfer aus spitzem Winkel zum 1:1 einköpfte. Gleich darauf prüfte Kölbl St. Pöltens Keeper Thomas Vollnhofer mit einem Weitschuss. Der konnte jenen gerade noch arretieren. St. Pöltens Trainer Martin Scherb versuchte dann mit einem Doppeltausch (Brandl für Becirovic und Stürmer Zellhofer für Mittelfeldspieler Keusch) das Ruder herumzureißen.
Die nächste Chance hatte aber wieder Hartberg mit einem leicht abgefälschten Freistoß von Omladic der Ball landete in den Armen von Vollnhofer. Anschließend zog Thürauer ab, Hartbergs Torhüter Wolfgang Schober konnte nur mit Mühe zur Ecke klären. Die Niederösterreicher versuchten in der Schlussphase noch ihr möglichstes, wurden aber (abgesehen von einem Schuss des schwachen Wojtanowicz ins Außennetz) gar nicht mehr gefährlich. Ein ob der kämpferischen Leistung verdienter erster Auswärtspunkt von Schlusslicht Hartberg.
Martin Scherb (Trainer SKN St. Pölten): “Schön langsam beginne ich an meinen Spielern zu zweifeln. Zumindest vermisse ich die Führungsqualitäten.”
Bruno Friesenbichler (Trainer TSV Hartberg): “Für uns war das heute ein klarer Schritt nach vorne und hoffentlich ein Schritt aus der Krise. Phasenweise haben wir ja sogar dominiert. Am Ende drängte St. Pölten, hatte aber auch nur mehr Halbchancen.”
Erste Liga (12. Runde):
SKN St. Pölten TSV Hartberg 1:1 (1:0)
St. Pölten, Voith-Platz, 1.250 SR: Ing. Gerhard Grobelnik
Torfolge: 1:0 (24.) Fröschl, 1:1 (56.) Hopfer
St. Pölten: Vollnhofer Zwierschitz, Rödl, Popp, Lenko Gruberbauer, Becirovic (66. Brandl), Thürauer, Keusch (66. Zellhofer), Fröschl (74. Ismaili) – Wojtanowicz
TSV Hartberg: Schober Seebacher, Tauschmann, Zivny, Strobl Rakowitz, Hopfer, Kölbl, Domoraud (91. Groiss) Omladic (90. Harrer), Puntigam (22. Gamperl)
Gelbe Karten: Fröschl (67. Kritik), Rödl (72. Foul), Brandl (92. Foul.) bzw. Kölbl (30. Foul)
Die Besten: Fröschl bzw. Hopfer, Domoraud
ThomasSchöpf aus St. Pölten
