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Harn-Inkontinenz: Frauen in den besten Jahren

Rund 350.000 Österreicherinnen leiden an Belastungsinkontinenz, einem unfreiwilligen Harnverlust bei Anstrengung, Niesen ausgelöst wird. Vor allem Frauen zwischen 25 bis 49 Jahren sind betroffen.

Es ist somit falsch, dass Harninkoninenz ein Altersleiden ist, das akzeptiert werden müsse. So lautet das Credo des diesjährigen Treffens der Internationalen Kontinenz-Gesellschaft, das in dieser Woche in Genf stattgefunden hat.

Patienten-Interessengruppen aus dreizehn Ländern haben sich zum Ziel gesetzt, dieses Tabuthema zu brechen und haben daher in Genf einen globalen Fünfpunkteplan vorgestellt, um die Aufmerksamkeit in Richtung Belastungs- oder Stress-Harninkontinenz (SUI) zu lenken. Demzufolge sollen Frauen mit SUI ermutigt werden, mit ihrem Arzt über dieses medizinische „Tabuthema“ zu sprechen und nach einer angemessenen Behandlung zu suchen.

SUI hat viele Ursachen und geht sowohl mit anatomischen wie auch neuromuskulären Anomalien einher. Bei Frauen wird SUI oftmals durch eine geschwächte Stützstruktur des Beckenbodens verursacht. Eine häufige Ursache solcher Schäden ist zum Beispiel der natürliche Geburtsvorgang. Ein erhöhtes Risiko besteht ebenfalls bei Patientinnen bei denen eine Unterleibsoperation vorgenommen wurde.

Therapeuten berichteten von dramatischen Auswirkungen auf das tägliche Leben der Patientinnen, wie zum Beispiel eingeschränkte Arbeitsfähigkeit und Freizeitbeschäftigungen, Abstinenzen in sexuellen Kontakten bis hin zur Beziehungsunfähigkeit und stark vermindertes Selbstvertrauen. Diese Situation müsse rasch und wirksam verbessert werden, damit Frauen, die unter SUI leiden ihr Leben wieder leben und genießen können, so die Experten.

Harninkontinenz ist jedoch behandelbar und müsse je nach individueller Diagnose mit Hilfe von Operation oder Beckenbodentraining in Kombination mit dem seit 2004 auf dem österreichischen Markt zugelassenen Wirkstoff Duloxetine behandelt werden, so Univ.-Prof. Peggy Norton von der medizinischen Universität in Utah. Vor allem mit Hilfe des neuen Medikaments konnten in den vergangenen Monaten durchwegs positive Ergebnisse erzielt werden, so Norton.

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