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Harder macht Hobby zum Beruf

Vom Spediteur zum Segelschulbesitzer - oft kommt es anders als man denkt. Es war im Jahr 1995 - noch wusste Thomas Garnitschnig nicht, dass diese Begegnung sein Leben verändern würde.

Damals im Sommer auf der Dornbirner Messe lernte er den Betreiber der Lochauer Segelschule kennen. Man habe sich nett unterhalten, ein bisschen Seemannsgarn gesponnen, um dann den Rundgang fortzusetzen.

Leidenschaft Segeln

Eigentlich nichts Besonderes, nur eine nette Unterhaltung zwischen Gleichgesinnten. Ja, Segeln, das war immer sein Hobby. Schon als Siebenjähriger setzte er die Segel an seinem Optimisten – konnte stundenlang das Binnenbecken beschiffen. Mit zwölf Jahren galt er im Team seines Vaters als vollwertiges Mitglied und übernahm die Position des „Vorschiffmannes“.

„Segel wechseln, Spinnaker setzen“, zählt Garnitschnig seine Aufgaben auf. Und wenn er auch von Kopf bis Fuß nass wurde, weil der Bug Welle für Welle brach, genoss er die Sache und war stolz, bei seiner ersten Regatta gleich einen Sieg feiern zu können.

Doch Segeln bleibt Hobby und so entschied er sich als Jugendlicher zu einer Ausbildung als Speditionskaufmann. Im Lauf der Jahre festigte er seine Position, war Geschäftsstellenleiter und verdiente gutes Geld. Schließlich musste inzwischen eine fünfköpfige Familie ernährt werden. Doch zurück zum Lochauer Segelschulbetreiber. Dieser griff eines Tages zum Telefon, wählte Garnitschnigs Nummer und fragte geradeaus: „Ich möchte meine Segelschule verkaufen, hättest du Interesse?“

Anträge genehmigt

„Nein, das hatte ich damals nicht“, erinnert sich der 41-Jährige und dennoch saß, wie er es nennt, der Virus. Aus Lust und Laune erstellte er im nächsten Jahr ein Konzept, wie er sich seine Segel- und Motorbootschule vorstellen würde, reichte entsprechende Anträge ein und dann passierte etwas, womit er niemals gerechnet hatte – „Alle sagen Ja“, so Garnitschnig und gesteht: „Da habe ich zum ersten Mal definitiv überlegt. Mach ich’s oder mach ich’s nicht?“

Die Entscheidung fiel dann auf dem „Bänkle“, wo heute seine Steganlage errichtet ist. „Regina, meine Frau, sagte zu mir – mach’s, denn wenn’s ein anderer macht und es würde funktionieren, bedauerst du es ein Leben lang.“

Ein Jahr später, 1997, war dann die Eröffnung und im nächsten Jahr feiert er sein zehnjähriges Bestehen. Zwar erfolgte der Aufbau schrittweise, doch Meilensteine setzte der Harder mit dem Sprung ans Mittelmeer im Jahr 2003, wo er inzwischen 17 Charterschiffe vermietet, und mit der Eröffnung der neuen Schulungsräume mit angeschlossener „Hafenkneipe“ im Jahr 2005. Und wenn er jetzt am „Bänkle“ sitzt, denkt er gerne zurück. An den Lochauer Segelschulbetreiber, an die genehmigten Anträge und an die Worte seiner Frau. Und wenn der Wind durch sein Haar bläst, das Boot auf den Wellen auf und ab wippt und die Schüler zur Wende ansetzen, weiß er: „Mein Hobby zum Beruf zu machen war die richtige Entscheidung.“

ZUR PERSON

Thomas Garnitschnig

  • Beruf: Inhaber der Harder Segel- und Motorbootschule
  • Geboren: 26. Jänner 1965
  • Ausbildung: Speditionskaufmann
  • Hobby: Gitarre spielen und Segeln
  • Lebensmotto: „Immer vorwärts schauen“
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