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Happy End in Wiener Rosenkrieg

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Happy End in Wiener Rosenkrieg: Der Mann, der sich selbst den Ringfinger amputierte, wurde in Sachen "gefährlicher Drohung" freigesprochen - und die Scheidung ist durch.

Auf makabre Art hat sich ein Wiener von seiner Noch- Ehefrau verabschiedet: Er trennte sich den rechten Ringfinger mit einer Heckenschere ab und legte diesen samt dem angesteckten Ehering auf einen Tisch im Kaffeehaus der Frau. Mit den Worten „Ich wünsche dir noch einen schönen Arbeitstag“ verabschiedete er sich. Der ehemalige Müllmann wurde nun im Fall der gefährlichen Drohung freigesprochen.

Die Staatsanwaltschaft trat am Freitag von diesem Anklagepunkt zurück. Auch die Privatanklage wurde zurückgelegt. Für Richter Weber war das alleinige Hinterlegen eines abgetrennten Fingers ohne Drohbrief oder -ankündigung kein Tatbestand.

Im Fall der Körperverletzung – der Angeklagte hat seine Frau an ihren Oberarmen gepackt und geschüttelt, sie erlitt Hämatome – wurde er zu einer Geldstrafe von 240 Euro verurteilt. Der Richterspruch ist bereits rechtskräftig.

“Befreiung”

„Ich wollte ihr nicht wehtun. Ich hänge an ihr“, sagt der Beschuldigte. Das Abtrennen des Fingers sei in dem Moment für ihn „wie eine Befreiung gewesen“. Nachdem seine Noch-Ehefrau den blutigen Finger fand, rief sie ihn gleich an: „Du bist verrückt.“ Darauf meinte er: „Jetzt sind wir geschieden.“

Szenen der Erleichterung

Bereits im Vorfeld der Verhandlung sagte der Beschuldigte, er vermisse den Finger überhaupt nicht, habe ihn sich ganz bewusst nicht wieder annähen lassen. Er könne auch ohne ihn arbeiten, so der Mann weiter. Außerdem habe er nicht mehr vor zu heiraten, weshalb er gut und gerne auf einen Ringfinger verzichte. Auch wenn die Eheleute vor zwei Tagen geschieden wurden, sah es nach der Verhandlung ganz nach Versöhnung aus: Die beiden fielen sich in die Arme und herzten einander.

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