Hans Heinz Hahnl gestorben
Das gab der langjährige Chefredakteur der Arbeiter-Zeitung, Manfred Scheuch, gegenüber der APA bekannt. Hahnl war über viele Jahre Leiter des Kulturressorts der Arbeiter-Zeitung und machte sich mit Gedichten und Romanen auch als Schriftsteller einen Namen.
Hahnl wurde am 29. März 1923 in Oberndorf in Niederösterreich geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Krems und Wien studierte er ab 1945 Germanistik und Theaterwissenschaft an der Universität Wien und promovierte 1947 mit einer Arbeit über Karl Kraus und das Theater.
Nach dem Studium trat Hahnl in die Redaktion der Arbeiter-Zeitung ein, der er in der Folge über 40 Jahre – zuerst als Gerichtssaalreporter und später als Leiter des Kulturressorts – angehörte. Neben seiner Haupttätigkeit bei der AZ verfasste Hahnl unter anderem Hörspiele für den ORF, arbeitete als Theaterkritiker für die Bühne und schrieb literaturkritische Artikel für die Neue Zürcher Zeitung und den Kölner Stadtanzeiger.
1952 erschien Hahnls erste selbstständige Publikation, der Erzählband Die verbotenen Türen. Zuvor hatte sich der Schriftsteller bereits mit Lyrik einen Namen gemacht: Nach dem Krieg veröffentlichte er in der Zeitschrift Plan erste Gedichte, in denen er sich in pointierter Gesellschaftskritik übte. 1976 erschien mit In flagranti entwischt sein erster Gedichtband.
Als Romanautor trat Hahnl erstmals 1978 in Erscheinung. Zu seinen wichtigsten Arbeiten zählen die Trilogie Die Einsiedler des Anninger (1978), Die Riesen vom Bisamberg (1979) und Die verschollenen Dörfer (1980) sowie Hexeneinmaleins (1993), Erinnerungen eines Durchschnittsessers (1998) und Hofräte, Revoluzzer, Hungerleider (1990), eine Monografie über verschollene österreichische Literaten.
Für seine literarische Arbeit wurde der gebürtige Niederösterreicher mehrfach ausgezeichnet. Hahnl erhielt unter anderem 1981 den Professorentitel und bekam 1983 die Ehrenmedaille der Stadt Wien in Silber sowie den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik 1986 verliehen.