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Hans Dichands Kopie - ein 25-jähriger Freiberufler - stellte sich

Seit einigen Wochen treibt ein zweiter Hans Dichand sein Unwesen im Internet und macht dem echten Cato und dessen Internetblog das Leben schwer. Dichand selbst kündigte umgehend in der Krone an, "diesen Fälscher zu überführen".

Am Montag stellte sich der Doppelgänger von selbst der Öffentlichkeit. Bei dem Gesuchten handelt es sich um den 25-jährigen Philipp Drössler, der den Parallel-Blog Ende November “aus Spaß” startete.

“Das sollte zunächst nur ein Witz sein”, sagt der junge Mann bei einer Pressekonferenz. Er bezeichnet sich selbst als eine Mischung zwischen Künstler und Medienmensch und hat – zumindest äußerlich – nichts mit Österreichs mächtigsten Zeitungsherausgeber gemein. Nachdem Dichand seinem Alter Ego Anfang Dezember via “Kronen Zeitung” zweimal ausrichten ließ, ihn bald auszuforschen, wurde es auch für Drössler Ernst und so beschloss er, seine Identität zu lüften.

Seine Intention, unter dem Namen von Österreichs bekanntestem Medienmacher zu publizieren: Er wollte seine Autorität infrage stellen. “Hans Dichand wird in diesem Land mit seiner Singularität einfach hingenommen. Was er sagt zählt – der Alte hat immer Recht”, meinte Drössler. Dichand findet Beachtung, “selbst wenn er gefälscht ist”. Die Position des “Kronen”-Herausgebers sei eine so Mächtige, dass in seinen Blogs “seine Subjektivität zur Objektivität” stilisiert werde. Mit diesem Phänomen wollte sich der junge Mann satirisch auseinandersetzen und dafür die Möglichkeiten der neuen Medien nutzen.

So erlebte der falsche Dichand im Satire-Blog unter http://hansdichand.blogspot.com meist das Gegenteil von dem, was der echte Dichand in seinem Blog transportiert. Er bereiste zum Beispiel Lissabon, um sich von der Stadt, in der der EU-Reformvertrag unterzeichnet wurde, ein Bild zu machen und kam zu dem Ergebnis: “Ich muss ihnen gestehen, meine Sorgen über dieses freie, verbundene Europa waren vielleicht etwas voreilig.”

Den Blog soll es nur noch heute, Montag, geben – unter dem Namen Hans Dichand will Drössler nicht weiterschreiben. Ob er juristische Konsequenzen befürchtet? “Ich warte ab, was in den nächsten Tagen in meinem Postkasten landet.”

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