Auch hat er den Regiepreis in Cannes gewonnen. Außerdem wurde Haneke bei den am Freitag in Paris bekannt gegebenen Nominierungen für die Französischen Filmpreise auch für das beste Originaldrehbuch vorgeschlagen. Als großer Favorit für die französischen Filmpreise gilt aber De battre mon coeur sest arrté (Der wilde Schlag meines Herzens) von Jacques Audiard mit zehn möglichen Césars. Der Dokumentarfilmer Hubert Sauper ist mit Darwins Nightmare für den besten Erstlingsfilm nominiert. Die Preise werden am 25. Februar im Pariser Chítelet-Theater vergeben.
Die Konkurrenten Michael Hanekes um den französischen Regie-Oscar sind neben Jacques Audiard die Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne (LEnfant), Radu Mihaileanu (Va, vis et deviens) und Xavier Beauvois (Le petit lieutenant). Der gesellschaftskritische Streifen LEnfant aus Belgien, der in Cannes die Goldene Palme abgeräumt hat, ist nun auch einer der Anwärter auf einen César als bester französischsprachiger Film 2006. Ebenfalls in dieser Kategorie wurde das koproduzierte Weltkriegs-Drama Merry Christmas (Joyeux Noel) aufgestellt, das mit insgesamt sechs Nominierungen auf Rang zwei liegt.
Hoffnungen auf den César als bester französischer Film können sich auch De battre mon coeur sest arrté, der mehrere Preise beim Europäischen Filmfest in Sevilla holte, Le Petit lieutenant sowie Va, vis et deviens machen. Nach seinem Triumph bei der letzten Oscar-Nacht könnte Clint Eastwoods Million Dollar Baby unterdessen auch noch einen César für den besten ausländischen Film erringen; nominiert ist unter anderem Woody Allens Matchpoint, David Cronenbergs A History of Violence und Alejandro Amenabars Mar adentro.
Einen César als beste Schauspielerin können Nathalie Baye, Isabelle Carré, Anne Consigny und Isabelle Huppert erhoffen; auch die diesjährige Zeremonienmeisterin Valérie Lemercier wurde nominiert. Ins Rennen um den César als bester männlicher Hauptdarsteller geht Romain Duris für Der wilde Schlag meines Herzens von Jacques Audiard. Nominiert wurden auch Michel Bouquet für seine Darstellung des sterbenskranken Francois Mitterrand in Le promeneur du champ de mars, José Garcia für das Sozialdrama Le Couperet, Patrick Chesnais sowie der Belgier Benoôt Poelvoorde.
Die französische Diva Catherine Deneuve könnte schließlich den dritten César ihrer Karriere holen: Mit Palais Royal ist sie eine der fünf Anwärterinnen auf die beste weibliche Nebenrolle. Deneuve hatte bereits 1981 und 1993 Césars geholt.