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Handys und Computer haben kurze Halbwertszeit

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60 Prozent der Österreicher machen sich Sorgen, was den fortschreitenden Klimawandel betrifft, trotzdem gehen sie mit Konsumgütern oft verschwenderisch um.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage im Auftrag der Umweltorganisation WWF und des Onlineunternehmens Ebay Österreich, die am Donnerstagvormittag bei einer Pressekonferenz in Wien präsentiert wurde. Knapp 1,2 Millionen Österreicher wechseln ihr noch funktionstüchtiges Handy jedes Jahr gegen ein neues, Computer und MP3-Player werden alle drei Jahre ausgetauscht.

Die Umfrage von September diesen Jahres zeigt, dass vor allem Unterhaltungselektronik schnell einem neueren Modell weicht, auch wenn das Vorgängerprodukt noch einwandfrei in Schuss ist. Besonders auffällig ist das Verhalten bei Computern mit 64,8 Prozent, ebenso werden 60,4 Prozent der Handys, 55,8 aller Fotoapparate wie 75 Prozent der Spielkonsolen ersetzt. Bei Haushaltsgeräten verhält es sich völlig anders: Geschirrspüler oder Waschmaschine werden solange verwendet, bis nichts mehr geht. So haben sich laut der Studie erst 9,3 Prozent der Österreicher von einer funktionierenden Waschmaschine getrennt.

Die Haushaltshelfer werden nach ihrem Ablaufdatum zu einem Großteil entsorgt, bei Mobiltelefon und Co. entscheiden sich viele dafür, sie einfach zu behalten. Nur 15,9 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihr Handy weiterverkaufen, während 37,6 Prozent es ohne Verwendung oder für den gelegentlichen Gebrauch behalten. Ebay und WWF gehen davon aus, dass “Ressourcen in Milliardenhöhe in Österreichs Haushalten schlummern, ohne sinnvoll eingesetzt zu werden”.

Aus diesem Grund wollen die beiden in einer gemeinsamen Kooperation die Österreicher dazu animieren, ihre gebrauchten elektronischen Geräte weiter zu verkaufen, was Ressourcen spart und der Umwelt entgegenkommt. Zwar wissen 94,5 Prozent der rund 1000 befragten Österreicher zwischen 20 und 59 Jahren, dass sich der Kauf und Wiederkauf von gebrauchten Produkten positiv auswirkt. Aber nur knapp 42 Prozent bemühen sich im Alltag auch, diese Geräte nicht einfach in den Müll zu befördern.

Das Internet würde sich für diese umweltfreundliche Maßnahme besonders gut eignen: “Das ist ein neuer Aspekt der Rolle des privaten Online-Handels, der in der öffentlichen Diskussion rund um Klimawandel und aktuelle Umweltprobleme bisher wenig Beachtung gefunden hat. Das wollen wir ändern”, erklärt WWF-Geschäftsführerin Hildegard Aichberger. Second-Hand habe zudem sein „Schmuddel-Image” verloren, fügte Alberto Sanz, Geschäftsführer von Ebay Österreich hinzu: “Wir werden mit dem WWF im Rahmen unserer Kampagne Kategorien bei ebay.at speziell kennzeichnen, in denen der Kauf von gebrauchten Produkten ökologisch besonders sinnvoll ist.”

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