Die Leiche des Baumeisters war am 7. Oktober in dessen Wohnung entdeckt worden, nachdem Verwesungsgeruch die Nachbarn aufgeschreckt hatte. Der Mann dürfte damals bereits rund drei Wochen tot in seiner Wohnung gelegen sein. Die Leiche wies zahlreiche Stichwunden und massive Schädelverletzungen auf, vermutlich wurde er mit einem Pokal erschlagen, den der Täter aus der Wohnung mitgenommen hatte.
Außerdem fehlten eine braune, abgegriffene Ledermappe, ein Bund mit vier Schlüsseln und ein Klapphandy der Marke Nokia 6600, das die Fahnder nun auch auf die Spur zur Verdächtigen geführte hatte.
Am Mittwoch wurde die 28-Jährige, die sich selbst dem Suchtgiftmilieu zurechnet, im Auftrag des Gerichts festgenommen. Nach anfänglichem Leugnen gab sie zu, in der Wohnung des Opfers gewesen zu sein. Sie hätte den 64-jährigen zufällig kennengelernt, der sich nach einer Reinigungshilfe umschaute.
Als der 64-Jährige dann aber zudringlich geworden sei, habe sie ihn zurückgewiesen und wollte die Wohnung verlassen. Und da er ihr kein Geld für das Reinigen geben wollte, habe sie das Handy, den Schlüssel und eine Tasche – aber nicht die Ledermappe – mitgenommen und sei mit dem Taxi weggefahren. Einem früheren Bekannten will sie den Schlüssel übergeben haben. Später habe er ihr den Mord am 64-Jährigen gestanden.
Die Polizei nahm deshalb am Mittwoch auch den 47-Jährigen Bekannten der Frau vorübergehend fest. Dieser bestritt jeden Zusammenhang. “In der Wohnung gab es nur Spuren des Opfers und der Verdächtigen”, sagte Waltl. Der Mann wurde daraufhin wieder entlassen.