Handy am Steuer: Höhere Strafen und striktere Maßnahmen dringend gefordert

Über 4.600 Autofahrerinnen und Autofahrer wurden im vergangenen Jahr in Vorarlberg wegen Handynutzung am Steuer zur Verantwortung gezogen. Die dafür vorgesehene Strafe von 100 Euro steht laut VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky "in keinem Verhältnis zur Gefahr für Gesundheit und Leben für andere Verkehrsteilnehmende".
Deutlich höhere Strafen in anderen EU-Ländern
Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) fordert von der Bundesregierung konkrete Maßnahmen: Das Handy am Steuer sollte ins Vormerksystem aufgenommen werden, wie es bereits in der Mehrheit der EU-Staaten üblich ist. Zudem plädiert der VCÖ für höhere Geldstrafen.
Im europäischen Vergleich fallen die österreichischen Strafen tatsächlich niedrig aus. In Italien kostet die Handynutzung während der Fahrt mindestens 165 Euro, in Spanien 200 Euro. Noch höher sind die Bußgelder in Griechenland mit 350 Euro und in den Niederlanden mit sogar 430 Euro.
Bisherige Straferhöhung zeigt kaum Wirkung
Erst vor etwa zwei Jahren wurden die Strafen für diese Vergehen in Österreich von 50 auf 100 Euro angehoben. Wie Rudolf Salzgeber, Leiter der Vorarlberger Verkehrspolizei, bereits im April gegenüber dem ORF Vorarlberg erklärte, scheint dieser Betrag jedoch nach wie vor nicht abschreckend genug zu wirken.
Die Statistik gibt ihm Recht: Im Vorjahr wurden mit mehr als 3.800 Organmandaten und fast 850 Anzeigen ähnlich viele Fahrerinnen und Fahrer wie in den Vorjahren bestraft. Obwohl die Strafen in der Regel ohne Widerspruch bezahlt werden und das Bewusstsein für das Verbot allgemein vorhanden ist, ändert sich das Verhalten kaum.
Die Polizei verfolgt Verstöße konsequent, betont Salzgeber. Aufgrund der zahlreichen dadurch verursachten Unfälle wird die Handynutzung am Steuer längst nicht mehr als Kavaliersdelikt betrachtet.
(VOL.AT)