AA

Handgranatenanschlag auf Auto aus Liebeskummer

Ein Beziehungsdrama steckt hinter dem Handgranatenanschlag, der vergangene Woche auf einen Mercedes in der Wiener Innenstadt verübt worden ist.

Eine 44-jährige Frau wurde von der Polizei am Dienstag als Täterin festgenommen, sie wollte sich an der Besitzerin des Pkw, der neuen Freundin ihres Ex-Mannes rächen. Die Verdächtige aus dem ehemaligen Jugoslawien, die sich illegal in Österreich aufhält, wollte der neuen Lebensgefährtin materiellen Schaden zufügen, so ein Ermittler am Mittwoch zur APA.

Keine Verletzten, aber beträchtlicher Sachschaden waren das Ergebnis des Anschlag auf den in der Schönlaterngasse abgestellten S-Klasse-Mercedes. Am 25. Dezember kurz nach Mitternacht kam es zur Detonation, die Granate wurde offenbar über das Schiebedach in den Wagen befördert.

Eine DNA-Spur auf Teilen der Granate brachte die Ermittler auf die Spur der geständigen 44-Jährigen: Nachdem die Verdächtige einen Tag lang vergeblich gesucht wurde, konnte sie am Dienstag in der Früh schließlich in der Wohnung ihres Sohnes widerstandslos festgenommen werden, so die Polizei. Körperlich habe die Frau die Pkw-Besitzerin laut ihren eigenen Angaben nicht verletzen wollen. Die mutmaßliche Täterin habe sich angeblich zuvor versichert, dass der Wagen leer sei.

Die 44-Jährige habe sich erst vor Monaten von ihrem Mann scheiden lassen. Eine Affäre mit der neuen Freundin dürfte laut Polizei auch der Grund für die Trennung gewesen sein. Die 44-Jährige und ihr Ex-Mann hätten nach wie vor Kontakt. “Offenbar dürfte sie ihn noch immer gern haben”, so ein Ermittler über das Motiv der Verdächtigen.

Bei der als Sprengstoff verwendeten Handgranate soll es sich laut Angaben der Verdächtigen um ein Kriegsrelikt aus dem ehemaligen Jugoslawien handeln. Die 44-Jährige hatte das Projektil offenbar als Andenken bereits seit längerem zu Hause in einem Kasten aufbewahrt.

Im Visier hatten die Ermittler zunächst auch den Lebensgefährten der Pkw-Besitzerin, der seine Freundin bedroht und misshandelt haben soll. Der Mann sitze derzeit allerdings wegen anderer Delikte in Untersuchungshaft. Auch der Bezug zu einem Sprengstoffanschlag im Jahr 1990 wurde überprüft. Damals war ein Gastwirt bei der Explosion seines Mercedes schwer verletzt worden. Ein Zusammenhang wurde rasch ausgeschlossen.

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Handgranatenanschlag auf Auto aus Liebeskummer
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen