Handels-KV: Keine Einigung in 2. Runde
Die Arbeitgeber hatten ein Gehaltsplus von 2,25 Prozent angeboten, die Arbeitnehmer bieten 2,9 Prozent an. Die den Verhandlungen zu Grunde liegende Jahresinflation liegt bei 3 Prozent. Die Gewerkschaft hat nun für kommende Woche bundesweite Betriebsversammlungen angekündigt.
"Die heutigen Gespräche haben gezeigt, dass unsere Vorstellungen von einem fairen Abschluss immer noch deutlich auseinanderliegen", so Mario Ferrari, Chefverhandler der GPA nach der Verhandlungsunterbrechung Donnerstagabend. Er verweist darauf, dass die geforderten 2,9 Prozent jener Wert sind, der bereits im Vorjahr für 2026 ausverhandelt wurde. "Doch seitens der Arbeitgeber scheint es kein Interesse an einer pragmatischen Lösung zu geben", kritisierte er in einer Aussendung.
Arbeitgeber: Keine Erholung beim Konsum
Arbeitgeber-Chefverhandler Rainer Trefelik, betonte nach dem heutigen Treffen, das schwierige Umfeld für Handelsbetriebe "muss im KV abgebildet werden". Österreich befinde sich im dritten Rezessionsjahr und trotz einer leichten Besserung im ersten Halbjahr könne von einer nachhaltigen Erholung des Konsums noch keine Rede sein. "Die Zahl der Insolvenzen und Schließungen im Handel liegt auf Rekordniveau, die Arbeitslosigkeit ist zuletzt um rund zehn Prozent gestiegen. Diese Situation kann man im Handels-KV nicht ausblenden", erklärte Trefelik.
Am 24. November wird weiter verhandelt
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 24. November statt. Überschattet wurden die heutigen KV-Verhandlungen in der Wirtschaftskammer (WKÖ) in Wien vom Rücktritt von WKÖ-Präsident Harald Mahrer. Aufgrund der hohen Inflation musste der eigentlich für zwei Jahre abgeschlossene Kollektivvertrag für Handelsangestellte neu aufgeschnürt werden. Die Sozialpartner hatten im Vorjahr vereinbart, dass bei einer Inflationsrate von drei oder mehr Prozent im Zeitraum Oktober 2024 bis September 2025 die KV-Erhöhung für 2026 neu verhandelt werden muss.
(APA/Red)