Hamas verkündet einwöchige Waffenruhe im Gazastreifen
Israel habe nun eine Woche Zeit, sich aus dem Palästinensergebiet zurückzuziehen. Auch ein Sprecher der Organisation Islamischer Jihad verkündete die einwöchige Waffenruhe.
Zuvor hatte die Hamas die von Israel am Samstagabend einseitig beschlossene Waffenruhe als “bedeutungslos” bezeichnet und den Truppenabzug sowie ein Ende der Blockade des Gazastreifens gefordert.
Öffnung der Grenzübergänge gefordert
Die Nummer zwei des in Syrien beheimateten Hamas-Politbüros, Mussa Abu Marsuk, forderte Israel in einer TV-Ansprache auf, seine Streitkräfte aus dem Palästinensergebiet binnen einer Woche abzuziehen. Außerdem fordert die Hamas die Öffnung aller Grenzübergänge in den Gazastreifen, damit die Versorgung der Bevölkerung sichergestellt werden könne. Vor allem die Öffnung des Grenzübergangs Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten sei wichtig, hieß es. Die einwöchige Feuerpause ist laut einem Sprecher der Organisation Islamischer Jihad das Ergebnis eines Treffens von Palästinenservertretern in Damaskus.
Die israelische Webseite Ynet berief sich am Sonntag auf eine Quelle, derzufolge die Palästinenserorganisationen bei einem Treffen beschlossen hätten, das Feuer gegen Israel “schrittweise” einzustellen. Dies könne binnen Tagen oder gar Stunden geschehen. Laut der Quelle sei es der Hamas auch darum gegangen, zu beweisen, dass sie das Ende der Kampfhandlungen bestimme. Eine Waffenruhe sollte “keine einseitige Entscheidung Israels” sein.
Israel hatte erklärt, es denke erst über einen Rückzug seiner Truppen nach, wenn die Hamas und andere Militante ihre Angriffe einstellen. Die israelische Offensive im Gazastreifen hatte am 27. Dezember begonnen und forderte binnen drei Wochen nach palästinensischen Angaben mindestens 1.300 Tote. Auch am Sonntag starb demnach ein Zivilist bei einem israelischen Angriff. Auf israelischer Seite wurden 13 Menschen bei Raketenangriffen islamischer Militanter und den Kämpfen im Gazastreifen getötet.