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Hamas-Geisel schmuggelt verzweifelte Botschaft aus Gefangenschaft

Idit Ohel hält ein Portrait ihres Sohnes in den Händen
Idit Ohel hält ein Portrait ihres Sohnes in den Händen ©AFP
Seit über 490 Tagen befindet sich Alon Ohel in der Gewalt der Hamas. Nun gelang es dem 24-Jährigen erstmals, ein Lebenszeichen nach außen zu senden – eine kurze, herzzerreißende Nachricht an seine Familie. Sein Zustand ist kritisch.

Alon Ohel, ein 24-jähriger Israeli, der am 7. Oktober 2023 von der Hamas entführt wurde, hat erstmals eine Nachricht aus seiner Gefangenschaft in Gaza übermittelt. Laut Berichten von "Reuters" ließ er über kürzlich freigelassene Mitgefangene einen Geburtstagsgruß an seine Schwester übermitteln – ein erstes Zeichen, dass er noch lebt.

Seine Familie ist erleichtert, doch zugleich zutiefst besorgt über seinen Gesundheitszustand. Ohel soll unter schweren Verletzungen leiden und seit über einem Jahr angekettet in den Tunneln der Hamas gefangen gehalten werden.

Entführung beim Supernova-Festival

Alon Ohel wurde am 7. Oktober 2023 entführt, als die Hamas das Supernova-Festival in Israel überfiel. Er und seine Freunde versuchten zu fliehen, wurden aber von bewaffneten Kämpfern angegriffen. Sie retteten sich in einen Schutzbunker, von wo aus Alon um 8:08 Uhr seine letzte Nachricht an die Familie sendete. Wenig später drangen Hamas-Terroristen ein, warfen Granaten und verschleppten ihn zusammen mit drei weiteren Geiseln.

"Er sieht kein Sonnenlicht, kennt Tag und Nacht nicht"

Seine Mutter, Idit Ohel, beschreibt die qualvollen Bedingungen der Gefangenschaft:

  • Alon wird seit mehr als einem Jahr in Tunneln festgehalten.
  • Er hat keinen Zugang zu Tageslicht und weiß nicht, ob es Tag oder Nacht ist.
  • Er hat unbehandelte Verletzungen, unter anderem durch einen Granatsplitter, der ihn auf einem Auge erblinden ließ.
  • Laut Aussagen freigelassener Geiseln bekommt er nur eine halbe bis ganze Pita pro Tag.

Sein Vater Kobi Ohel fordert die israelische Regierung auf, sich stärker für die Rückkehr aller Geiseln einzusetzen.

Forderung nach sofortiger Freilassung

Idit Ohel kritisiert die israelische Regierung scharf:

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"Seit diesen furchtbaren Nachrichten hat sich niemand bei uns gemeldet. Das ist sehr, sehr traurig."
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Sie fordert, dass die Verhandlungen mit der Hamas ohne Verzögerung fortgesetzt werden. Jede weitere Verzögerung könne das Leben der Geiseln kosten.

Ein junger Mann mit drei Staatsbürgerschaften

Alon Ohel besitzt neben der israelischen auch die serbische und deutsche Staatsbürgerschaft. Seine Großmutter, eine Holocaust-Überlebende, lebt in Israel und hofft jeden Tag auf seine Rückkehr.

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(VOL.AT)

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