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Hamas-Führer: Keine Anerkennung Israels

Der Anführer der Hamas im Gaza-Streifen, Mahmoud al-Zahar, hat eine Anerkennung Israels abgelehnt. Seine Organisation sei aber bereit, über einen dauerhaften Waffenstillstand zu verhandeln.

Dies sagte Zahar der britischen Zeitung „Sunday Telegraph“. Er forderte die internationale Gemeinschaft auf, die Hamas nach ihrem Sieg bei der palästinensischen Parlamentswahl vom Mittwoch anzuerkennen. „Die Welt muss uns nicht fürchten.“ Die Hamas habe zwar keine offizielle Kontakte mit dem Westen, es gebe aber zahlreiche Kommunikationswege.

Hamas-Spitzenkandidat Ismail Haniyeh sagte dem Blatt im Hinblick auf die zwischen Israel und der palästinensischen Autonomiebehörde geschlossenen Abkommen: „Wir müssen nicht alles verwerfen.“ Es gebe „eine Realität, und mit der müssen wir umgehen“, betonte er.

Dem US-Fernsehsender CBS sagte Zahar, die Hamas betrachte die USA nicht als ihren Feind. US-Präsident George W. Bush hatte am Freitag gedroht, alle Hilfen für die Palästinenser zu streichen, falls die Hamas nicht ihren bewaffneten Arm auflöse und das Ziel der Zerstörung Israels aus ihrer Charta streiche. „Gebt uns eine Chance, wie menschliche Wesen zu leben“, und die Selbstmord-Anschläge in Israel würden aufhören, sagte Zahar.

Der politische Führer der Hamas, Khaled Meshaal, hatte bereits zuvor eine Fortsetzung des Widerstands gegen Israel angekündigt. Die Hamas habe drei Ziele, sagte Meshaal in Damaskus: eine Reform der Autonomiebehörde, die Verstärkung des Widerstandes gegen Israel und die Errichtung eines palästinensischen Staates. So lange die Palästinenser unter israelischer Besatzung leben müssten, hätten sie ein Recht auf Gegenwehr, meinte Meshaal. Zugleich erklärte er, die Hamas sei zur Zusammenarbeit mit weiteren Parteien und Gruppen in der Autonomiebehörde bereit. Bei der Parlamentswahl am Mittwoch erzielte die Hamas 74 der 132 Mandate.

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