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Hamas erhielt 1998 offenbar Geld vom FBI

Die amerikanische Bundespolizei FBI hat in den neunziger Jahren offenbar über geheime Kanäle Gelder an die palästinensische Untergrundorganisation Hamas geleitet.

Die amerikanische Bundespolizei FBI hat in den neunziger Jahren offenbar über geheime Kanäle Gelder an die palästinensische Untergrundorganisation Hamas geleitet, um zu prüfen, ob diese für Terroranschläge verwendet würden. Dies hat die Nachrichtenagentur AP von FBI-Mitarbeitern und aus Gerichtsdokumenten erfahren. Die Transfers seien in den Jahren 1998 und 1999 in Zusammenarbeit mit dem israelischen Geheimdienst und mit der Zustimmung der damaligen Generalstaatsanwältin Janet Reno erfolgt.

Die Sicherheitsberaterin des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton, Sandy Berger, sagte AP, das Weiße Haus habe von den Aktivitäten des FBI nichts gewusst. Bei den vom FBI-Büro in Phoenix losgeschickten Summen handelte es sich nach Angaben der Gewährsleute meistens um Beträge von einigen tausend Dollar, von denen ein größerer Anschlag nicht zu finanzieren sei.

Hamas erhielt das Geld offenbar zumindest in einigen Fällen aus den Händen eines zum muslimischen Glauben konvertierten Amerikaners mit guten Kontakten zu palästinensischen Organisationen. Dies geht aus dem Protokoll eines nichtöffentlichen Gerichtsverfahrens hervor, die ein mit dem ehemaligen Kurier befreundeter FBI-Mitarbeiter AP übergab. Darin sagte Harry Ellen aus, der FBI-Agent Kenneth Williams habe ihn erstmals im Sommer 1998 um die Übergabe von Geld gebeten. Williams habe „den Transfer amerikanischer Gelder an einige der terroristischen Gruppen für gewalttätige Zwecke“ gewünscht, sagte Ellen laut Gerichtsprotokoll. Anfang 1999 habe Williams die Zusammenarbeit wegen eines Streits beendet.

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