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Hamas-Angriff: Nehammer traf Vural

Nehammer traf Ümit Vural, den Vorsitzenden der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreichs.
Nehammer traf Ümit Vural, den Vorsitzenden der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreichs. ©APA/TOBIAS STEINMAURER (Symbolbild)
Infolge der pro-palästinensischen Demonstrationen in Österreich nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel traf sich Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Freitagabend mit Ümit Vural, dem Vorsitzenden der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreichs (IGGÖ), zu einem Austausch zusammen.

In einer Pressemitteilung des Kanzleramts wurde betont, dass beide übereinstimmten, dass Terror Religionen ausnutzt und darauf abzielt, demokratische Gesellschaften zu spalten und zu zerstören. Sie betonten die Notwendigkeit, diesem Problem entschlossen entgegenzutreten.

Frühzeitig radikalisierte Personen identifizieren

Während des Treffens wurde vereinbart, durch enge Zusammenarbeit frühzeitig radikalisierte Personen zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Kanzler Nehammer unterstrich gleichzeitig, dass alle religiösen Gemeinschaften in Österreich den gleichen Schutz und die gleiche Anerkennung seitens des Staates genießen.

Es wurde betont, dass Religion als verbindendes Element anerkannt werden sollte und nicht dazu verwendet werden darf, Spaltung zu fördern. Nehammer machte deutlich, dass Religion keinesfalls von Terroristen für ihre "barbarischen Machenschaften" missbraucht werden darf.

Nehammer erkannte "besorgniserregende Entwicklungen in Österreich"

Der Bundeskanzler erkannte auch "besorgniserregende Entwicklungen in Österreich". Er betonte, dass Akzeptanz, Demokratie und österreichische Werte unerlässlich für eine freie und friedliche Gesellschaft sind. Er warnte davor, das Recht auf freie Meinungsäußerung zu missbrauchen, da dies als Nährboden für Radikalisierung dienen könnte. Offener Extremismus auf den Straßen Österreichs sei ebenfalls nicht zu tolerieren, da "die giftige Saat des Terrors in Österreich nicht aufgehen darf".

Vor dem Treffen hatte Ümit Vural in einer Pressemitteilung darauf hingewiesen, dass derzeit eine "unerträgliche Polarisierung, eine menschenverachtende Rhetorik und ein Mangel an Empathie" zu beobachten seien. Er betonte die Notwendigkeit, zu verhindern, dass der Nahostkonflikt sich negativ auf das friedliche Zusammenleben in Österreich auswirkt, und verwies auf die Hilflosigkeit vieler Menschen angesichts der erschreckenden Bilder.

Die IGGÖ betonte erneut, dass der Nahostkonflikt keine religiöse Ursache hat. Jegliche Form von Gewalt sowie Angriffe auf jüdische Personen und Einrichtungen in Österreich, die in den letzten Tagen zugenommen haben, wurden eindeutig abgelehnt und verurteilt.

(APA/Red)

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