Hamas: Aggressiver israelischer Militäreinsatz in Gaza-Stadt

Zwölf Tote bei Luftangriff
Bei einem Luftangriff auf ein Haus in Zeytoun wurden dem Al-Ahli-Krankenhaus zufolge zwölf Menschen getötet. Bewohner berichten von schwerem Beschuss durch Flugzeuge und Panzer auch im Viertel Shejaiya, wo zahlreiche Häuser zerstört wurden. Insgesamt wurden den der Hamas unterstellten Gesundheitsbehörden im Gazastreifen zufolge binnen 24 Stunden 123 Menschen getötet.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu legt den Bewohnern des weitgehend zerstörten Küstenstreifens unterdessen nahe, das Gebiet zu verlassen. Damit bekräftigt er eine Idee von US-Präsident Donald Trump, die in vielen Teilen der Welt für Entrüstung gesorgt hat. "Sie werden nicht vertrieben, ihnen wird erlaubt zu gehen", sagt Netanyahu im israelischen Fernsehen. Alle, die sich um das Wohl der Palästinenser sorgten, sollten ihre Grenzen öffnen. Unterdessen ringen ägyptische Unterhändler in Kairo weiter mit der Hamas um Wege zu einer Waffenruhe.
Das israelische Sicherheitskabinett hatte in der Nacht auf Freitag eine Ausweitung des Militäreinsatzes im Gazastreifen gebilligt. Vorgesehen ist demnach, die Kontrolle über die Stadt Gaza zu übernehmen.
Israelischer Generalstabschef billigte Einsatzpläne
Vor der geplanten Ausweitung des Gaza-Kriegs hat der israelische Generalstabschef Eyal Zamir entsprechende Einsatzpläne gebilligt. Zamir habe bei einer Besprechung "den Hauptrahmen für den Einsatzplan der israelischen Armee im Gazastreifen genehmigt", teilte die Armee mit. An dem Treffen nahmen den Angaben zufolge der Generalstab, Vertreter des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet sowie weitere Kommandanten teil. Es werden demnach auch Vorbereitungen für die Einberufung weiterer Reservisten getroffen.
Israels neuer Kriegsplan sieht laut Ministerpräsident Benjamin Netanyahu neben der Einnahme der Stadt Gaza auch die Zerschlagung der islamistischen Hamas in den zentralen Flüchtlingslagern des Gazastreifens vor. Zamir hatte nach Medienberichten vor großen Risiken des Plans gewarnt. Er gefährde Soldaten und die Geiseln, die in der Stadt Gaza vermutet werden. Israelische Medien berichteten von großen Spannungen zwischen Zamir und Verteidigungsminister Israel Katz.
(APA/AFP/dp)