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"Halten nur an Haltestellen": Wiener Grüne für Öffi-Bevorzugung an Ampeln

Die Wiener Grünen sind dafür, dass Öffis an Ampeln bevorzugt werden.
Die Wiener Grünen sind dafür, dass Öffis an Ampeln bevorzugt werden. ©APA/HERBERT P. OCZERET (Symbolbild)
Die Wiener Grünen haben ein "Sofortprogramm" vorgestellt, mit der überlange Wartezeiten vermieden werden sollen. So wollen sie etwa eine Grüne Welle für Öffis durchsetzen, auch Maßnahmen gegen Falschparker werden gefordert.

Die Wiener Linien haben zuletzt ihr Angebot zurückgefahren, da angesichts von Personalnot der bisherige Fahrplan oft nicht mehr einzuhalten war. Harsche Kritik daran kommt unter anderem von den Wiener Grünen.

Wiener Grüne wollen Grüne Welle für Öffis durchsetzen

Für viele Kundinnen und Kunden der Wiener Linien gehört es inzwischen zum Alltag, dass sie länger ausharren müssen, bis der Bus oder die Straßenbahn kommt. Auf den diversen Social-Media-Kanälen werden häufig Fotos geteilt, die Abfahrtstafeln mit Wartezeiten von mehr als 20 oder 30 Minuten zeigen. Laut den Verkehrsbetrieben fehlen derzeit jeweils rund 100 Bim- und Buslenker. Pensionierungen und eine Krankheitswelle werden dafür vor allem verantwortlich gemacht.

Die Wiener Linien haben Anfang Jänner angekündigt, hier gegenzusteuern. Neben einem Ausbildungspaket sowie besseren Löhnen und Dienstzeiten wurden auch die Fahrpläne angepasst. Die Intervalle wurden zumindest vorübergehend teilweise ausgedehnt. Vor allem auf weniger frequentierten Strecken oder zu Zeiten mit schlechterer Auslastung müssen Fahrgäste nun auch planmäßig länger warten.

"Wiener Linien sind dabei, einen ausgezeichneten Ruf zu verspielen"

Dies sei bereits die dritte Verschlechterung innerhalb weniger Jahre, ärgerte sich der Parteichef der Grünen, Peter Kraus. "Die Wiener Linien sind dabei, einen ausgezeichneten Ruf zu verspielen", befand er. Die Grünen würden hinter dem Unternehmen stehen, bei der Stadtregierung könne man sich hier nicht so sicher sein, meinte Kraus. Die Vorschläge der Grünen würden bei einer Umsetzung jedenfalls sofort wirksam werden, zeigte er sich überzeugt.

Öffi-Bevorzugung an Ampeln gefordert

Gefordert wird etwa eine Bevorzugung der öffentlichen Verkehrsmittel an Ampeln. "Halten nur an Haltestellen", umriss Mobilitätssprecherin Heidi Sequenz das Motto. Das fehlende Personal könne durch bessere Ampelschaltungen kompensiert werden. Aktuell würden etwa manche Straßenbahnlinien während 25 Prozent ihrer Fahrzeit von Ampeln blockiert werden.

Höhere Strafen gefordert

Auch schlecht abgestellte Autos sind laut den Grünen immer wieder für Aufenthalte verantwortlich. Laut Zahlen aus dem Jahr 2021 wurde die Straßenbahn 1.808 Mal von Falschparken blockiert, also rund fünf Mal pro Tag, wie man vorrechnete. Gefordert werden höhere Strafen und Parkverbote an neuralgischen Punkten. Auch sollen problematische Parkspuren zu Grünanlagen oder breiteren Gehsteigen umgebaut werden.

Der zweite Mobilitätssprecher der Fraktion, Kilian Stark, begrüßte, dass bei den Wiener Linien an den Arbeitsbedingungen "geschraubt" werde. Das Unternehmen hat unter anderem angekündigt, sogenannte Unterbrecherdienste mit langen Pausen reduzieren zu wollen. Stark verwies jedoch auch auf die grüne Forderung nach einer 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Um die Kundschaft für das Ungemach zu entschädigen, sprechen sich die Grünen zudem dafür aus, dass die Jahreskarte für drei Monate temporär gratis ausgegeben wird.

(APA/Red)

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