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Halo Nachschlag: Halo 3 ODST

Das Ende des Masterchief: Halo ODST.
Das Ende des Masterchief: Halo ODST. ©Waibel
Nachdem das Ende von Halo 3 auch das Ende des Masterchief markierte, dürfen Shooterfans auf der 360 sich nun auf ein Halo freuen, das ohne den Helden eigentlich keines ist. Und dennoch: ODST ist ein feines Stück Egoshooter.  

Halo 3: ODST (Orbital Drop Shock Trooper) fühlt sich von Anfang an wie Halo, spielt sich annähernd wie Halo, und ist der Versuch der Entwickler der Kultserie, ein ernsthafteres, düstereres Spiel im gleichnamigen Spieleuniversum anzusiedeln. Während man als Masterchief den Aliens im Dutzend den Arsch versohlt, findet man sich in ODST in der Rolle eines verletzlichen Shock Trooper wieder, der nach einem ungewollten Absturz auf die Stadt New Mombasa nach seinen Kameraden sucht. Das alles in ungewohnt düsterer Stimmung.

So klettert der „Neue“ in der finsteren Stadt herum, um nach und nach zu erkennen, dass von den Kameraden nicht allzu viel übrig geblieben ist. Dann fängt es auch noch an zu schütten, was die unheimliche Stimmung untermalt. Auf der Suche nach den Spuren seiner abgestürzten Kameraden betätigt sich der Rookie als Detektiv, um in fulminant inszenierten Flashbacks ein Rätsel nach dem anderen zu lösen.

Dabei bleibt es natürlich nicht beim Rätseln, schnell trifft man auf die ersten versprengten Trupps der Allianz, und die erste Begegnung mit einem Brute holt den von der Leichtigkeit des Kampfes in früheren Teilen der Serie Verwöhnten schnell und brutal auf den Boden der Tatsachen. Wer hier nicht aufpasst, sieht schneller den „Laden“ Bildschirm, als ihm lieb ist. Taktisches Vorgehen ist gefragt, Regeneration passiert nicht mehr automatisch, sondern muss an in den Levels verteilten Stationen wieder aufgeladen werden. Eine große Hilfe ist das neue taktische HUD, das nicht nur über Nachtsicht oder andere technische Gimmicks verfügt, sondern auf Wunsch Feinde auch mit roten Linien umrandet, wodurch sie sich im düsteren New Mombasa besser von der Umgebung abheben.

So schleicht der Rookie durch die zerstörte Metropole, geschickt jede Deckung ausnutzend, schnappt sich zuweilen aber auch gern ein Transportmittel, mit dem sich die Feinde doch besser dezimieren lassen, als zu Fuß. Manche Aufgaben wollen hingegen als verschlagener Sniper gelöst werden. Das Gameplay wirkt erfrischend anders als in den bisherigen Halo-Teilen, wozu auch die doppelte Storyerzählung beiträgt. Dramatische Zwischensequenzen treiben die Geschichte voran und gipfeln in einem furiosen, unerwarteten Ende. Die Storyseite funktioniert scheinbar auch ohne den Helden der Halo-Geschichte. Versteckte Audiologs erzählen zudem eine nette Sidestory.

So ist das Ende des stimmigen Solomodus leider allzu schnell erreicht, wer möchte, kann die Kampagne zudem mit einem Freund Online Koop durchzocken – ebenfalls eine erfrischende Neuerung. Aber selbst bei einem neuerlichen Anspielen entdeckt man versteckte Dinge, die man im Spiel zuvor vielleicht noch nicht erkundet hat. Wer dann noch nicht genug hat, schart ein paar Freunde um sich, um via Xbox Live oder Lokal per Splitscreen im Firefight Modus anzutreten. Dabei geht es darum, eine Welle Aliens nach der anderen abzuwehren – Horde aus Gears of War nicht unähnlich.

Fans der Serie und gepflegten Multiplayer-Unterhaltung finden aber auch auf der beiliegenden Bonus DVD noch jede Menge Action: Die DVD enthält den kompletten Halo 3 Multiplayermodus mit allen neuen Maps.

Technisch merkt man ODST an, dass es auf der mittlerweile doch schon etwas betagten Halo-Engine aus dem vorhergehenden Teil aufgebaut ist. Trotzdem wurde die Optik noch einmal mächtig aufpoliert. Ein Sahnestückchen ist aber insbesondere der Soundtrack. Ruhige Passagen wurden mit entsprechend ruhigen Stücken vertont und unterstützen die düstere Stimmung.

Fazit:

Für viele Fans der Serie ist ODST die Krönung derselben, auch wenn der Masterchief diesmal nicht mit von der Partie ist. Die Geschichte des ODST Teams wird durch die spannend erzählte Handlung gut vermittelt. Wiederholendes Leveldesign und lange Laufwege gehören gottseidank der Vergangenheit an. Halo-Jünger werden sich auch insbesondere über die zweite DVD mit dem kompletten Halo 3 Multiplayermodus freuen. So ist Halo ODST nicht nur aufgrund des für Konsolentiteln niedrigen Kaufpreises eine echte Empfehlung. Selbst Zocker, die bisher mit Halo nichts anfangen konnten, sollten hier reinschnuppern. ODST glänzt durch frischen Wind im Halo-Universum, ohne bewährte Tugenden zu verlassen. Ein echter Geheimtip für Shooter-Konsoleros!  

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