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Haiti: Tausende Menschen in Gefahr

Im Katastrophengebiet von Haiti sind nach UN-Angaben Tausende Menschen in Gefahr, weil die US-geführte multinationale Truppe ihre Hilfsflüge einstellen will.

Vor Ankunft einer UN-Mission plane die Eingreiftruppe nur noch einen letzten Hubschrauberflug, sagte der Vertreter des Welternährungsprogramms (WFP), Guy Gauvreau, am Montag (Ortszeit) in Port-au-Prince.

Damit seien 10.000 Familien in der Region um Mapou im Südosten Haitis in Not. Die Truppe mache geltend, dass sie kein Mandat für die Transporte habe. Am Dienstag sollte eine UN-Streitkraft die multinationale Truppe ablösen. Die humanitäre Krise dürfte sich durch die Wirbelsturm-Saison weiter verschärfen.

Gauvreau betonte, dass die amerikanischen, französischen und kanadischen Militärhubschrauber der multinationalen Truppe den Bedürftigen seit Beginn der Flutkatastrophe vor rund einer Woche sehr geholfen hätten. Über den Luftweg seien bereits 112 Tonnen Nahrungsmittel, 40.000 Liter Trinkwasser und fünf Tonnen Medikamente in das Katastrophengebiet gebracht worden.

Der Generalstabschef der multinationalen Truppe, US-Oberst Glen Sachtleben, hatte zuvor erklärt, die Sicherheitskräfte hätten auf die „dringendsten Bedürfnisse“ in Mapou und Fonds-Verette reagiert. Es gebe aber nicht genügend Hubschrauber, um die gesamte Region zu evakuieren. Zugleich warnte Sachtleben, der Beginn der Hurricane-Saison am Dienstag könne die Lage verschärfen. „In den kommenden 30 Tagen wird es eine weitere Krise geben.“ Bei der Flutkatastrophe in Haiti und der Dominikanischen Republik kamen nach jüngsten offiziellen Angaben fast 1.500 Menschen ums Leben. Davon starben mehr als tausend auf der haitianischen Seite und rund 400 in der Dominikanischen Republik.

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