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Haider-Konten: BZÖ und FPÖ attackieren weiter Medien

Jörg Haider (Archivbild 05.09.2003)
Jörg Haider (Archivbild 05.09.2003) ©APA
BZÖ und FPK können sich weiterhin nicht mit der Berichterstattung über angebliche Konten von und Geldflüsse zu Jörg Haider abfinden und ritten auch am Mittwoch wilde Attacken gegen die österreichischen Medien. Der steirische BZÖ-Obmann Gerald Grosz verglich die Berichterstattung mit dem NS-Hetzblatt "Der Stürmer".

Die müssen sich wieder einmal mit dem NS-Hetzblatt “Der Stürmer” vergleichen lassen, attestierte doch der steirische BZÖ-Obmann Gerald Grosz der aktuellen Berichterstattung “Stürmer-Qualität”. Berichte über Haider setzte er mit Judenhetze im Dritten Reich gleich.

“Journalisten, die erstunkene und erlogene Behauptungen wider besseres Wissens aufrechterhalten und weiter lancieren, sind um keinen Deut besser als die NS-Propagandamacher und ihre Hetzkampagnen”, schrieb Grosz. “Damals waren es Juden und Andersdenkende, gegen die gehetzt wurde, heute ist es ein Verstorbener den man mit unhaltbaren Gerüchten postum schaden will”. Grosz findet, “in einigen Redaktionsstuben ist schlichtweg der Wahnsinn ausgebrochen”.

Dabei hätten sich sämtliche Behauptungen “in Luft aufgelöst”, so Grosz. Seinen Darstellungen zufolge hat auch der Kabinettschef von Justizministerin Claudia Bandion-Ortner (V), Georg Krakow, mitgeteilt, dass im Ministerium nach Rücksprache mit Staatsanwaltschaften und Polizei nichts von “Geheimkonten” Haiders bekannt sei. Grosz zitierte dazu aus einem Mail, das Krakow an den Rechnungshof-Präsidenten Josef Moser gerichtet hatte, wie das Ministerium der APA bestätigte. Moser war ja zwischenzeitlich als angeblicher Zeichnungsberechtiger der Haider-Konten ins Gerede gekommen, hatte dies aber strikt zurückgewiesen.

Unliebsame Medien mit dem “Stürmer” zu vergleichen, hat im rechten Lager quasi Tradition: 2007 empörte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache mit einem solchen Vergleich. Anlass war damals der Abdruck von Jugendfotos, auf die angebliche Wehrsportübungen zeigten.

Für das BZÖ rückten am Mittwoch auch noch Vize-Klubobmann Peter Westenthaler aus, der das Absaufen einer “Zeitungsente” mitzuerleben glaubt, sowie der Kärntner Obmann Stefan Petzner, der seine Angriffe auf den Leiter der Klagenfurter Staatsanwaltschaft erneuerte. Für die Kärntner Blauen erwartete sich deren Parteichef Uwe Scheuch eine “Entschuldigung” der “Skandaljournalisten”, die er vor allem bei “profil” und “Österreich” zu orten vermeint.

Der Sprecher des Verbandes Österreichischer Zeitungsherausgeber (VÖZ), Hannes Schopf, versteht die Aufregung des Dritten Lagers nicht: “Der Vergleich richtet sich selbst, da steckt auch viel historisches Unwissen dahinter.” Es sei die Aufgabe der Presse, “aufklärungsbedürftige Vorgänge aufzuzeigen, sei es gelegen oder ungelegen”. Dies habe unter Bedachtnahme der Unschuldsvermutung zu geschehen, so Schopf: “Und das ist passiert.” Nachsatz: “Den Herren sei empfohlen, die Aufzeichnungen von Walter Meischberger im Detail nachzulesen. Dann stoßen sie auf die Quelle der aufklärungsbedürftigen Vorgänge.”

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