Beim Parteivorstand am kommenden Montag wird Haider seinen Rücktritt als Landesparteivorsitzender und Regierungsmitglied vorschlagen, wie er am Mittwoch bekannt gab. “Ich habe nachgedacht. Das ist die allerbeste Lösung für das Land. Die Antwort war, ein neues Fundament zu legen für die Zusammenarbeit, und deshalb meine Ämter zur Verfügung zu stellen”, sagte Haider.
Der gescheiterte Landesparteichef will nun in die Linz AG zurückkehren, wo er früher in der Verkehrsdirektion tätig war. Außer Haider nimmt Gesundheitslandesrätin Silvia Stöger den Hut.
Ackerl soll nun ein Verhandlungsteam für die Gespräche mit der ÖVP bilden und für den parteiinternen Reformprozess sorgen. Den zweiten verbliebenen SP-Regierungssitz soll der bisherige Wohnbaulandesrat Hermann Kepplinger erhalten, so Haider.
Ein Generationensprung wird mit der Personaländerung zwar eingeleitet, aber nicht in Richtung Jugend. Denn Soziallandesrat Ackerl ist 63 und damit elf Jahre älter als Haider. Trotzdem schloss es Ackerl am Mittwoch nicht explizit aus, auch dauerhaft die Landespartei anzuführen. Da man nun bis 65 oder vielleicht auch länger arbeiten müsse, habe er auch kein “Ablaufdatum”.
Lob für Haider kam von Bundeskanzler Faymann, der sich in den vergangenen Monaten immer dessen Unterstützung sicher sein konnte. Haider habe gerade seit dem Wahlsonntag in Oberösterreich “Charakter und menschliche Stärke gezeigt”, betonte der SPÖ-Chef. Bei der Landes-FPÖ sieht man den Wechsel an der Spitze der OÖ-Roten mit Skepsis: Sie befürchten mit Ackerl ein “weiteres Abdriften nach links”.