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Haider attackiert Muzicant

&copy APA/Gert Eggenberger
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Kärntens Landeshauptmann Haider kann's nicht lassen: Er hat erneut den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Ariel Muzicant, attackiert.

Dieser gehöre zu „jenen zionistischen Provokateuren im Westen”, „die die Ermordung von dutzenden Kindern und hunderten Zivilisten” sowie „das Töten von UNO-Soldaten” verteidigen würden. Muzicant hatte zuvor „Einseitigkeiten” in der Diskussion über den Libanon-Krieg kritisiert.

“Keule des Antisemitismus”

Haider warf Muzicant vor, zu jenen zu gehören, die “…einen sinnlosen Krieg Israels rechtfertigen”. Auch wenn Muzicant Kritiker „mit der Keule des Antisemitismus mundtot machen” wolle, stoße die Vorgehensweise Israels und der USA auf „völliges Unverständnis in breiten Teilen der Bevölkerung – und das zu Recht”, erklärte der Gründer der kleineren Regierungspartei am Sonntag in einer Presseaussendung in Klagenfurt.

“Kriegstreiber”

Das „Credo Muzicants und der israelischen Kriegstreiber im Nahen Osten” laute: „Auge um Auge, Zahn um Zahn, statt einer friedlichen Lösung ohne weitere Gewalt”, so Haider. Der einzige Weg zum Frieden sei „ein sofortiger Waffenstillstand, die Stationierung einer Friedenstruppe und der völlige Rückzug der US-Amerikaner aus dem Nahen Osten – und nicht die Einstellung sämtlicher Flugverbindungen in den Iran, wie es etwa Muzicant gefordert hat.”

Muzicant: “geschmackloser” Wahlkampf

Muzicant, der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde, hatte in einem Interview mit der „Wiener Zeitung” u.a. „Einseitigkeiten” in den inländischen Diskussionen über den Libanon-Krieg kritisiert und Versuche, die „Tragödie im Nahen Osten für den österreichischen Wahlkampf zu missbrauchen”, als „geschmacklos” bezeichnet. Er kritisierte „Antisemiten”, die „wider besseres Wissen Israel der Kriegsverbrechen bezichtigen und nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen rufen, gleichzeitig aber den 8. Mai (Kapitulation Nazi-Deutschlands 1945) als Tag der ’Besetzung’ begehen und Schwierigkeiten haben, ein paar zweisprachige Ortstafeln aufzustellen”.

Bereits in seiner von vielen Menschen als skandalös empfundenen „Aschermittwoch-Rede” 2001 hatte Jörg Haider in Anspielung auf den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde geäußert, es sei ihm unverständlich, wie einer, der Ariel heiße, „so viel Dreck am Stecken” haben könne.

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