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Haider-Abschied - Kinder von Trauer unbeeindruckt

Nicht alle, die am Samstag die Klagenfurter Innenstadt bevölkerten, ließen sich von der offiziellen Trauerfeier für Jörg Haider beeindrucken. Gruppen von Kindern nutzten vergnügt die leeren Straßen und flitzten mit ihren Micro-Scootern umher.

Auch empörte Kommentare einiger älterer Damen wie “pietätlos” halfen nichts, sie ließen sich ihren Spaß nicht nehmen.

Unter den vielen Uniformen, die im Feld der Trauergäste zu sehen waren, befanden sich auch viele Burschenschafter in traditioneller Adjustierung samt Schärpe und Kappe. Eine Reihe von Besuchern der Verabschiedungsfeier am Neuen Platz trug aber auch blaue Kornblumen am Revers.

Die Traueransprache des amtsführenden Landeshauptmannes Gerhard Dörfler sorgte bei einigen Zuhörern für großen Unmut. Dörfler hatte zahlreiche politische Projekte erwähnt, die während Haiders Regierungszeit in Angriff genommen oder vollendet worden waren. Vor allem die Tatsache, dass sich der Verkehrslandesrat in erster Linie auf Infrastrukturprojekte konzentrierte, wurde kritisiert.

“Da will er ja nur seine eigenen Erfolge verkaufen”, ärgerte sich eine junge Frau, die am Rande des Neuen Platzes Aufstellung genommen hatte. Ein älterer Mann meinte: “Politik hat bei einem Begräbnis nichts verloren, das gehört sich einfach nicht, das ist doch eine Frage des Anstands.” Da regte sich natürlich sofort Widerspruch, ein im Kärntner Anzug Gewandeter erklärte: “Das muss er doch tun, immerhin schaut ganz Österreich im Fernsehen zu.”

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