Haftstrafen für mehrere Ex-Militärs in Peru

In Peru sind 18 Militärangehörige im Ruhestand zu Haftstrafen zwischen acht und fünfzehn Jahren verurteilt worden, weil sie 1988 bei der Bekämpfung der maoistische Guerillabewegung Leuchtender Pfad in der südlichen Region Ayacucho 39 Bauern auf brutale Weise getötet hatten. "Das Gericht (...) verurteilte die Angeklagten wegen (...) Mordes zu Haftstrafen zwischen acht und fünfzehn Jahren", erklärte Justizministerium am Freitagabend (Ortszeit) im Onlinedienst Twitter (X).
Rückblick ins Jahr 1988
Am 14. Mai 1988 - einen Tag nach der Tötung von vier Soldaten durch Rebellen des Leuchtenden Pfades - waren zwei Armeepatrouillen in ein Dorf im Distrikt Cayara südlich von Lima eingedrungen, wo sie zahlreiche Bauern folterten, um von ihnen Informationen zu erpressen, und anschließend hinrichteten.
Die Anführer, die den Angriff befohlen hatten, wurden zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt, 16 Soldaten bekamen acht Jahre Haft. Die Angeklagten hatten vor Gericht jede Schuld abgestritten. Sie behaupteten, die Bauern seien bereits tot gewesen, als sie in das Dorf kamen, und machte den Leuchtenden Pfad für die Tötungen verantwortlich. Die Richter wiesen dies mit Berufung auf Aussagen von Überlebenden zurück.
Leuchtender Pfad in 1960er-Jahren gegründet
Die Guerillabewegung Leuchtender Pfad (Sendero luminoso) wurde in den 1960er Jahren gegründet und war für ihre extreme Brutalität gefürchtet. Die verarmte Andenregion Ayacucho wurde zum zentralen Aktionsgebiet der Gruppierung. Von dort aus proklamierte der Leuchtende Pfad 1979 den "Volkskrieg" gegen die politische und wirtschaftliche Elite des Landes. In dem folgenden Bürgerkrieg starben Schätzungen zufolge rund 70.000 Menschen.
(APA/Red)