"Hätte sich selbst ins Gas geschickt": Hitlers DNA zeugt von unterentwickelten Geschlechtsorganen
Benecke hatte im Moskauer Staatsarchiv Zugriff auf diesen Teil des Sofas. In der Dokumentation wird zur Sequenzierung der DNA ein Stofffetzen mit Blut verwendet, der inzwischen in ein US-Museum gelangt ist. Er soll im Führerbunker von einem US-Soldaten gesichert worden sein. Hitler hatte sich am 30. April 1945 das Leben genommen.
Adolf Hitlers Erbgut: Hinweise auf Kallmann-Syndrom
Der Beweis, dass das Blut auf dem Sofa Hitlers Blut ist, soll bereits 2008 durch einen Vergleich mit der DNA eines Mannes mit gemeinsamen Vorfahren väterlicherseits erbracht worden sein, berichteten mehrere britischen Medien begleitend zur Dokumentation, die an diesem Samstag im Vereinigten Königreich ausgestrahlt wird. Den Berichten zufolge kommt das Forschungsteam der Doku zu der Analyse, in Hitlers Erbgut Hinweise auf das Kallmann-Syndrom entdeckt zu haben. Hätte er seine DNA gekannt, hätte er sich "vermutlich selbst ins Gas geschickt", so Turi King, die britische Genforscherin, deren Team Hitlers DNA entschlüsselte.
Bei Menschen mit diesem Syndrom bleibt die Pubertät aus oder verläuft nicht vollständig. Bei Buben entwickelt sich daher zum Beispiel nur wenig Körperbehaarung, der Stimmbruch kann ausbleiben. Auch die weiteren Geschlechtsmerkmale können sich nicht wie üblich bei Erwachsenen ausbilden. 5-10 % der Betroffenen haben einen Mikropenis, erklärt Turi King.
Betroffene können außerdem nichts riechen oder ihr Geruchssinn ist stark vermindert. Bekannt sei, dass Hitler starken Mundgeruch hatte, diesen aber offensichtlich nicht selbst wahrgenommen hat, sagte Benecke. Hitler sei nahe an andere Menschen herangegangen und habe beispielsweise Witze erzählt. "Das hätte er vielleicht nicht gemacht, wenn er es selbst gerochen hätte", sagte der Sachverständige für biologische Spuren.
(APA/Red.)