AA

Hackl feierte Bühnen-Comeback

&copy APA
&copy APA
Ovationen gab es für den von seiner Krebserkrankung genesenen Publikumsliebling Karlheinz Hackl bei seinem Bühnen- Comeback als Nestroys „Zerrissener“.

Schmal, vielleicht manchmal etwas leiser als sonst, aber ungebrochen lebendig spielte er seine persönlichste Vorstellung. Dankbare Worte zum Schluss: „Das war das schönste Weihnachtsgeschenk meines Lebens.“

Mit einer Ringelspiel-Szene, in der Hackl als Herr von Lips mit seinen Saufkumpanen vorüberschaukelt, offeriert die Inszenierung eigentlich keine Möglichkeit für einen Auftrittsapplaus – das Publikum ließ es sich trotzdem nicht nehmen, seinen Star mit warmem Beifall wieder willkommen zu heißen. Hackl extemporiert zum Auftakt – über das Schauspieler-Dasein, über das Burgtheater, über Nestroy, der „sogar Theaterdirektor geworden ist – und er war kein schlechter Direktor!“ – und über sein eigenes Leben: „Ich bin mit 51 Jahren noch Vater geworden.“

Er dankt den Kollegen, der Souffleuse, dem Publikum, und der administrativen Mitarbeiterin, die ihm toi toi toi gewünscht hat, aber nicht in der Vorstellung sein kann, weil ihr Sohn gerade operiert worden ist. Und auch wenn Hackl ganz in seiner Rolle, als Lips, über seinen Lebensüberdruss und die wiedergewonnene Lebensfreude spricht, bildet seine private Geschichte unweigerlich den Hintergrund, vor dessen Folie der Zuschauer den Nestroy-Text gegenwärtiger als sonst erleben kann.

Ein Geschenk nicht nur für Hackl und das Publikum. Die Vorstellung war Hackls „Freund Hans“ gewidmet, dem es „im Moment nicht so gut geht“, sagt Hackl am Ende. Eine berührende Geste, denn Insider wissen, dass der schwerkranke Hans Gratzer gemeint sein muss, der damals das geworden ist, was Hackl so gern geworden wäre: Josefstadt- Direktor.

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Hackl feierte Bühnen-Comeback
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen