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"Habe Angst verdrängt": Burgenländische Polizisten über den Einsatz beim Anschlag in Wien

Polizisten aus dem Burgenland wurden zur Verstärkung angefordert, als es zu dem Anschlag in Wien kam
Polizisten aus dem Burgenland wurden zur Verstärkung angefordert, als es zu dem Anschlag in Wien kam ©APA (Sujet)
Sie wurden zur Verstärkung angefordert und berichten jetzt, wie sie den Einsatz in Wien erlebten: 42 Polizisten der Einsatzeinheit Burgenland waren nach dem Anschlag am 2. November in Wien, um die dortigen Einsatzkräfte zu unterstützen.
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Für sie alle war es der erste Einsatz dieser Art. Die Stimmung sei deshalb ruhig, aber konzentriert gewesen. "Angst habe ich verdrängt, jedoch ist eine gewisse Anspannung immer spürbar gewesen", betonte ein 49-jähriger Polizist, der in der operativen Führung eingesetzt war, am Mittwoch in einer Aussendung der Landespolizeidirektion.

"Einsatz, mit dem ich in Österreich nicht gerechnet hätte"

In seiner fast 30-jährigen Polizeilaufbahn sei das ein Einsatz gewesen, "mit dem ich in dieser Form in Österreich nicht gerechnet hätte", sagte der 49-Jährige. Dennoch werde man im Training auf Amok- oder Terrorlagen vorbereitet. Eintrainierte Handlungsabläufe seien fast automatisch abgelaufen. "Was brauche ich, was muss ich noch machen, was erwartet mich", so der Polizist.

Manfred Schreiner, Kommandant der burgenländischen Einsatzeinheit in Wien, zeigte sich stolz auf sein Team. Viele hätten sich freiwillig aus ihrer Freizeit für den Einsatz gemeldet, einige hätten sogar ihren Urlaub unterbrochen. "Die Stimmung unter uns war schon bei der ersten Lagebesprechung in Eisenstadt noch vor dem Abrücken nach Wien einfach anders", sagte er.

Keine Witze oder Schmähs: "Plötzlich war alles ernst"

"Wo sonst kleine Witze oder Schmähs gemacht wurden, war plötzlich alles ernst", beschrieb eine 28-jährige Polizistin die Situation. Sie sei nach einem normalen Tagdienst nach Hause gekommen, habe dort von den Geschehnissen in der Wiener Innenstadt erfahren und sofort alle Sachen eingepackt, die sie für so einen Einsatz benötige. Obwohl es körperlich und psychisch anstrengend gewesen sei, seien die Sinne "ununterbrochen geschärft" gewesen.

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"Ständig kreisten dieselben Gedanken in meinem Kopf: 'Du hast jetzt keine Zeit für Müdigkeit', 'Bleib konzentriert', 'Lass nichts unbeobachtet'", erzählte die 28-Jährige. Die burgenländischen Polizisten waren laut Landespolizeidirektion zum Objektschutz, aber auch an jenen Örtlichkeiten, wo der Anschlag stattgefunden hatte und die Tatortarbeit aufgenommen wurde, im Einsatz.

(APA/Red)

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