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H5-Virus auf der Krim und in Rumänien

Der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko hat über das von der Vogelgrippe betroffene Gebiet auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim den Katastrophenzustand verhängt. Indonesien bestätigte achten Vogelgrippe-Toten.

Nur so könne ein Ausbreiten des Virus schnell und umfassend bekämpft werden, sagte Juschtschenko am Samstag nach einer Krisensitzung mit mehreren Ministern in Kiew. Analysen deuteten darauf hin, dass es sich bei dem Virus um den für Menschen gefährlichen Typ H5N1 handeln könnte. Zur endgültigen Klärung würden die Gewebeproben in Frankreich und England untersucht.

In Dörfern im Norden der Halbinsel seien binnen kurzer Zeit 2.000 Nutzvögel in privater Haltung gestorben, berichteten ukrainische Medien am Sonntag. Auf einigen Höfen seien innerhalb einer Nacht 80 bis 90 Prozent aller Tiere verendet. Die Meeresbuchten und Brackwasserseen zwischen dem ukrainischen Festland und der Krim gelten als wichtiges Brut- und Rastgebiet für Wildvögel. Bereits vor einem Monat seien einzelne Nutzvögel verendet, sagten Einheimische nach Fernsehberichten. Die Behörden hätten aber keine Maßnahmen ergriffen.

©Um die Ausbreitung zu verhindern, würden jetzt alle Nutzvögel der Region getötet, sagte ein Sprecher der veterinärmedizinischen Behörde der Agentur Interfax. Der Verkauf von örtlichem Geflügelfleisch sei verboten worden. Zur Entschädigung der Geflügelhalter stellte die Regierung in Kiew 25 Millionen Griwna (4,2 Millionen Euro) zur Verfügung. Auch die Jagd wurde untersagt.

In Rumänien weiteten die Behörden die Vorsichtsmaßnahmen aus. Am Sonntag war ein weiterer Infektionsherd für ein Virus der Gruppe H5 nachgewiesen worden. Das Dorf Ciocile mit seinen etwa 15.000 Nutzvögeln wurde unter Quarantäne gestellt. Es ist der vierte H5-Infektionsherd in einer Region im Landesinneren, rund 200 Kilometer westlich des Donaudeltas. Eine Bestätigung für den Subtypus H5N1 lag hier bisher nicht vor.

Eine Woche zuvor wurden H5-Viren in drei weiteren Dörfern dieser Region nachgewiesen, außerdem im Donaudelta-Ort Periprava. Überall erfolgten Notschlachtungen von insgesamt rund 25.000 Hausvögeln. In Rumänien hat es seit Anfang Oktober drei bestätigte H5N1-Infektionsherde in den Donaudelta-Dörfern Ceamurlia de Jos, Maliuc und Caraorman gegeben. In Ceamurlia wurde der Infektionsherd am 11. November für beseitigt erklärt.

In Indonesien starb diese Woche eine 25-Jährige an der Infektionskrankheit. Damit stieg die Zahl der Vogelgrippe-Toten in dem südostasiatischen Land auf acht. Dem Gesundheitsministerium zufolge steckten sich fünf weitere Personen mit dem H5N1-Virus an, wurden jedoch wieder gesund.

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