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ÖH fordert Rektorat der Uni Wien zu "zivilem Ungehorsam" auf

Aus Sicht des Vorsitzteams der ÖH Uni Wien ist es "unzumutbar", dass der designierte Rektor Heinz Engl bei gleichbleibendem Uni-Budget ab 2013 die Einstellung von Studien und Personalkürzungen in Erwägung zieht.

Nachdem Engl mehr Geld von der Regierung will, müsse er sich dieser gegenüber “dementsprechend in zivilem Ungehorsam üben” statt Studienrichtungen und Lehrpersonal zu kürzen, so Kübra Atasoy (Verband Sozialistischer Student_innen). Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle betonte unterdessen , dass er für mehr Mittel für die Universitäten ab 2013 kämpfen werde.

Engl soll zu einer Steigerung der Studentenzahlen stehen

Die ÖH fordert Engl außerdem dazu auf, sich zu einer Steigerung der Studentenzahlen zu bekennen. “Auch wenn rigide Zugangsbeschränkungen wie eine bequeme Lösung wirken, der resultierende Unmut der Studierenden wird alles andere als bequem werden”, so die ÖH-Vorsitzenden der Uni Wien in Anspielung auf die Studentenprotestbewegung, die im Herbst 2009 mit dem Audimax zwei Monate lang den größten Hörsaal der Hochschule okkupiert hat.

Unis in “katastrophaler Lage”

“Vollkommen nachvollziehen” kann hingegen FPÖ-Wissenschaftssprecher Martin Graf Engls Hilferuf angesichts der “katastrophalen Lage” der Unis. “Es ist Engl hoch anzurechnen, dass er sich als Manager seiner Universität schon jetzt Alternativen überlegt, wenn die Regierung ihre bildungsfeindliche Politik weiter fortsetzt, wovon leider auszugehen ist. Immerhin endlich ein Rektor, der nicht nur im Chor mit dem aktuellen Wissenschaftsminister nach Zugangsbeschränkungen und Studiengebühren schreit”, so Graf.

Er forderte in diesem Zusammenhang erneut, dass das Wissenschaftsministerium seine Rücklagen in der Höhe von rund 330 Mio. Euro auflösen soll. Außerdem müsse der befürchtete Ansturm deutscher Numerus-Clausus-Flüchtlinge entschärft werden, indem nur noch jene in Österreich inskribieren können, denen auch in ihrer Heimat ein Studienplatz zustünde.

“So verspielt man Österreichs Zukunft”

Aus Sicht von Grünen-Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald ist wegen der katastrophalen Lage an den Unis längerfristige Planung in Lehre und Forschung kaum noch möglich. “Die Bildungs- und Wissenschaftsfeindlichkeit der Regierung ist mittlerweile unerträglich. Sie verspielt damit Österreichs Zukunft. Das fortgesetzte Leugnen der Realitäten im tertiären Bildungsbereich, die Beschönigungen, Beschwichtigungen und Vertröstungen auf bessere Zeiten hängen einem schon zum Hals heraus.” Die Bundesregierung müsse endlich den Ernst der Lage erkennen und Konsequenzen ziehen, so seine Forderung.

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