Ägyptischer christlicher Arzt konnte Saudi-Arabien verlassen
Dies berichtet die katholische Nachrichtenagentur AsiaNews unter Berufung auf die in Washington ansässige christliche Menschenrechtsorganisation International Christian Concern (ICC), wie Kathpress meldet. Die Rückkehr des Arztes grenze an ein Wunder, hieß es unter seinen Verwandten und Freunden.
Fahmy hatte 2004 eine Arbeit als Chirurg in einem großen Krankenhaus in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad angenommen. Von Anfang war wurde er von seinen muslimischen Kollegen wegen seiner christlichen Überzeugung gemobbt. Mehrfach wurde ihm von der Krankenhausleitung nahe gelegt, endlich im Beisein von zwei Zeugen die Shahada – das islamische Glaubensbekenntnis – zu rezitieren und damit zum Islam zu konvertieren.
Im Jahr 2005 führten Muttawin (Religionspolizisten) eine Hausdurchsuchung bei Fahmy durch; er wurde festgenommen, weil er ein christlicher Missionar sei und (im Islam verbotene) alkoholische Getränke konsumiere. Nach fünf Tagen wurde er freigelassen, sein Reisepass wurde aber konfisziert. Das Krankenhaus weigerte sich, den Arzt weiter zu beschäftigen. Er versuchte, nach Ägypten zurückzukehren, aber die saudischen Behörden erteilten ihm keine Ausreisegenehmigung. Schließlich nahm sich die ICC seiner an.
Die Muttawin sind der Exekutiv-Arm des staatlichen Komitees für die Förderung der Tugend und die Vorbeugung des Lasters. Solche Komitees existieren in allen Staaten, in denen das islamische Recht der Sharia offizielle Gültigkeit hat. In Saudi-Arabien kommt hinzu, dass nach Auffassung der wahhabitischen Theologie – die in Saudi-Arabien Staatsideologie ist – wegen der Präsenz der heiligen Stätten Mekka und Medina auf dem gesamten Boden des Königreichs keine andere Religion als der Islam praktiziert werden darf. Daher ist die Einreise christlicher Bischöfe und Priester ausdrücklich verboten; nach Saudi-Arabien dürfen auch keine Bibeln, Ikonen, Kreuze, Rosenkränze oder sonstigen christlichen Andachtsgegenstände eingeführt werden.