Ägypten: Militärspitze auf dem Kairoer Tahrir-Platz

An die Muslimbrüder appellierte der Minister, das jüngste Angebot von Vizepräsident Omar Suleiman anzunehmen und sich an Verhandlungen über eine Übergangslösung zu beteiligen. Die Muslimbrüder wollen erst nach Mubaraks Rücktritt an Gesprächen teilnehmen.
Dort haben sich etwa zehntausend Menschen am Freitagmorgen versammelt. Augenzeugen berichteten, in der Innenstadt hätten insgesamt rund tausend Soldaten Stellung bezogen. Polizisten seien, abgesehen von einigen Beamten der Verkehrspolizei, nicht zu sehen. Beobachter sagten, nach dem Mittagsgebet würden Hunderttausende Demonstranten erwartet. Die Protestgruppen befürchten, dass wieder gewalttätige Anhänger von Präsident Hosni Mubarak in Aktion treten. Sie könnten versuchen, den Demonstranten, die sich in den Moscheen der Stadt versammeln wollten, den Weg zum Tahrir-Platz abzuschneiden. Einzelne Demonstranten brachten inzwischen Lebensmittel und Medikamente zum Kundgebungsort.
Bei den Zusammenstößen mit gewaltbereiten Anhängern des Mubarak-Regimes waren seit Mittwoch 13 Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt worden. Viele der Verwundeten werden in improvisierten Lazaretten auf dem Tahrir-Platz versorgt.