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Ägypten: Grenzübergang Rafah gestürmt

Dutzende Anhänger der regierenden radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas haben am Donnerstag den Grenzübergang Rafah zwischen dem Gaza-Streifen und Ägypten gestürmt.

Augenzeugen berichteten, die Bewaffneten hätten damit auf eine Entscheidung Israels reagiert, den palästinensischen Regierungschef Ismail Haniyeh nach seiner Auslandsreise zunächst nicht zurück in den Gaza-Streifen zu lassen. Die Anhänger hatten an Ort und Stelle auf die Ankunft des Regierungschefs aus Ägypten gewartet.

Der israelische Verteidigungsminister Amir Peretz habe eine Schließung des Grenzübergangs Rafah verfügt, um den zur Hamas gehörenden Haniyeh am Transport von Spendengeldern in das Palästinenser-Gebiet zu hindern, berichteten israelische Medien. Haniyeh soll angeblich Millionen Dollar bei sich haben.

Die Hamas-Kämpfer drangen daraufhin in das Terminal ein und schossen in die Luft. Die Palästinensische Präsidentengarde, die für die Sicherheit des Grenzübergangs verantwortlich ist, erwiderte das Feuer und verletzte zwei der Eindringlinge. Die Hamas-Kämpfer riefen „Gott ist groß, lasst uns diesen Ort befreien“ und übernahmen die Kontrolle über das Gebäude. Grenzbeamte begleiteten die dort tätigen europäischen Beobachter hinaus und brachten sie in Sicherheit. „Es herrscht Chaos hier“, sagte ein Sprecher der Präsidentengarde, Wael Dahab. Die europäischen Beobachter erklärten, der Grenzübergang werde am Donnerstag nicht mehr geöffnet.

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