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Ägypten bietet sich als Vermittler an

Kairo/Tel Aviv - Nach dem Iran hat sich auch der ägyptische Staatschef Hosni Mubarak als Vermittler im innerpalästinensischen Streit zwischen Hamas und Fatah angeboten.

„Es sind wir, die zwischen den beiden Seiten vermitteln, aber dazu bedarf es einer Phase der Beruhigung“, zitierten ihn am Mittwoch Zeitungen in Kairo. Die Lage sei nach der Auflösung der Einheitsregierung und der vollständigen Hamas-Machtübernahme im Gaza-Streifen „extrem heikel“, fügte er hinzu. „Wir sollten allen Palästinensern mit allen möglichen Mitteln helfen.“

Im israelischen Fernsehen sagte Mubarak, dass er persönlich nicht glaube, dass die Hamas die Macht im Gaza-Streifen auf bewusste und geplante Weise übernommen habe, sondern dass vielmehr „die Dinge außer Kontrolle geraten sind“. Damit ging er hinter seine ursprüngliche Einschätzung zurück, in der er die Ereignisse in Gaza als „Coup“ bezeichnet hatte. Die neue Macht in Gaza stelle für Ägyptens Sicherheit keine Gefahr dar, sagte der ägyptische Präsident in den TV-Interviews. Kairo würde es aber auch nicht dulden, wenn im eigenen Land islamistische Gruppen fest Fuß fassen würden.

Zuvor hatte sich der Iran als Vermittler angeboten. Die iranische Regierung sei bereit, die verfeindeten Gruppen zu Versöhnungsgesprächen nach Teheran einzuladen, sagte Parlamentspräsident Gholam Ali Haddad-Adel am Dienstag. Das Angebot des entlassenen Hamas-Premiers Ismail Haniyeh, Gespräche „ohne Vorbedingungen“ aufzunehmen, ist von der palästinensischen Führung im Westjordanland unter Präsident Mahmoud Abbas abgelehnt worden. Präsidentensprecher Nabil Abu Rudeina erklärte, die Anführer des „Putsches“ müssten zuerst zur Rechenschaft gezogen und die Legalität müsse wiederhergestellt werden. Haniyeh hatte sich gegenüber dem jemenitischen Präsidenten Ali Abdallah Saleh offen für die Bildung einer neuen Regierung der nationalen Einheit mit der Fatah von Abbas gezeigt. Abbas hat im Westjordanland ein vom Westen unterstütztes Notstandskabinett eingesetzt und erklärt, mit „Verrätern“ könne es keine Versöhnung geben.

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