Hunderte Neuanmeldungen verzeichneten allein Fitnessanbieter seit Weihnachten. Aber auch Ernährung und allgemeine Gesundheit erfahren im Jänner deutlich größere Beachtung als im restlichen Jahr.
Mit speziellen Angeboten, wie Abnehmprogrammen, oder Fristen mit geringerer Einschreibgebühr, haben Fitnessanbieter schon im Dezember versucht, die Neujahrsvorsätze zu kanalisieren. Jetzt machen sich die Resultate bemerkbar. Bis zu 200 zusätzliche Anmeldungen ließen sich jeweils bei den Studios Top Gym, Elixia und Manhattan feststellen, viele davon mit Jahresbindung.
Aber auch bestehende Mitgliedschaften werden zu Jahresanfang intensiver genutzt. Der Jänner ist mit etwa 20.000 Check-ins traditionell der stärkste Monat, erklärte Manhattan-Sprecher Wolfgang Tomas. In den Sommermonaten könne man dagegen mit höchstens 15.000 Besuchen rechnen. Kündigungen seien aber selten. Wenn man einmal 1.200 Euro Einschreibgebühr gezahlt hat, dann bleibt man meistens dabei.
Teure Gebühren und Jahresbindung sind offenbar die wirkungsvollsten Mittel, um den guten Vorsätzen treu zu bleiben. In Studios mit anderen Modellen erlahmt der Fitness-Eifer oft schon nach wenigen Wochen. Spätestens im Frühjahr flaue der Ansturm dann meist ab, sagte Monika Hipfinger vom Studio Top Gym zur APA. Möglich wäre natürlich, dass die fleißigen Sportler sich bei wärmeren Temperaturen auf Laufen oder Radfahren verlegen.
Doch nicht jeder, der den Weihnachtsspeck loswerden möchte, ist auch bereit, ihn im Fitness-Studio weg zu schwitzen. Auf den üblichen Jänner-Ansturm haben sich auch Ernährungsberater und Diätgesellschaften eingestellt. So könne man sich bei den Weight Watchers bis Mitte des Monats die Einschreibgebühr sparen, und die Neujahrsmotivation gleich in einen der neuen Gewichtskontrollkurse mitnehmen, so Pressesprecherin Alexandra Irschik. Mit der Anmeldesteigerung seit Weihnachten ist man zufrieden, auch wenn die Neukunden nach durchschnittlich neun Wochen wieder abspringen.
Grundsätzlich ist am Anfang jedes Jahres eine besondere Motivation zur Ernährungsumstellung feststellbar, bestätigte auch Christine Gsöllpointner, Diätologin im Krankenhaus zum Goldenen Kreuz. Das schlage sich in zahlreichen telefonischen und ambulanten Beratungsgesprächen nieder. Mit dem neuen Jahr hänge dieser Trend aber vermutlich nur insofern zusammen, als viele sowohl vor als auch nach den Weihnachtsfeiertagen besonderes Augenmerk auf ihre Ernährung legen.
Dass auch die allgemeine Gesundheit zum Jahreswechsel wieder stärker bedacht wird, äußert sich unter anderem in zahlreichen Arztbesuchen zur Vorsorgeuntersuchung. Man lässt alles einmal durchschauen, und erstellt zu Jahresanfang eine Art Bestandsaufnahme, erklärt Allgemeinmediziner Rolf Jens im Gespräch mit der APA. Damit die Leute auch noch an die Nachfolgetermine denken, hätten viele Ärzte Erinnerungssysteme eingeführt.