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Gute Aussichten für Kennelbach

Bürgermeister Hans Bertsch blickt optimistisch in die Zukunft.
Bürgermeister Hans Bertsch blickt optimistisch in die Zukunft. ©Andrea Fritz-Pinggera
Die jüngste und fünftkleinste Gemeinde Vorarlbergs behauptet sich dank interessanter Wirtschaftskraft und vernünftiger Kooperationen im Raum Hofsteig bestens im Reigen der Rheintalgemeinden.

Das Kennelbacher Budget ist ausgeglichen, Bürgermeister Hans Bertsch umreißt dennoch einige mittel- und langfristige Vorhaben, welche die Gemeinde die sich demnächst auf dem Weg zur e 5-Gemeinde befindet, weiter voranbringen sollen.

Der  Voranschlag 2013 sieht 4.413.000 Euro vor. Größte Budgetposten sind der Sozialfond (u.a. Spitalsgelder) mit 411.000 Euro, Hochwasserschutz und die Auflage eines Brückenprotokolls für jede Brücke im Gemeindegebiet zu erstellen sowie Brückensanierungen schlagen mit 150.000 Euro zu Buche. Weitere Ausgaben von  110.000 Euro betreffen u.a. die Sanierung gemeindeeigener Gebäude wie die Volksschule, das Arzthaus und das Gemeindeamt. Die denkmalgeschützte Villa Grünau soll nach der erfolgten Dachsanierung auch eine entsprechende Innendämmung und eine neue, Pelletsheizanlage erhalten. Im Kindergarten werden Räumlichkeiten für eine neue Kindergartengruppe adaptiert.

Signal für Wohnraumschaffung

Das seit 15 Jahren existierende Wohnraumschaffungskonzept wird sukzessive umgesetzt. Es führte u.a. zu Startwohnungen in der gemeindeeigenen Villa Grünau, der soziale Wohnbau stellt 219 VOGEWOSI-Wohnungen, davon sind 61 Mietwohnungen. Um Kennelbacher Familien bei der Schaffung weiteren Wohnraumes zu unterstützen, werden ca. 4000 Quadratmeter Grund beim Böhler-Bühel-Areal parzelliert. Bürgermeister Bertsch hofft heuer, spätestens jedoch nächstes Jahr, diese Flächen anbieten zu können, und ein deutliches Signal in der Wohnraumschaffung zu setzen.

Vorarlbergs ältester Wirtschaftspark

Wirtschaftlich kann Kennelbach seit den Zeiten der Industrialisierung auf eine zwar wechselvolle, doch großteils enorm erfolgreiche Geschichte verweisen. Heute bieten in der knapp 2000 Einwohner zählenden Gemeinde 55 Betriebe die eindrucksvolle Zahl von 900 Arbeitsplätzen an. „Wir sind in der glücklichen Lage, sowohl gute Einmannbetriebe wie Klein- und Familienbetriebe wie internationale Konzerne in unserer Gemeinde haben“, freut sich Bürgermeister Hans Bertsch über die zufriedenstellende wirtschaftliche Situation. Allein der Schindler Wirtschaftspark beherbergt auf 26.000 m2 Gesamtfläche eine Branchenvielfalt von 6000 m2 Büros, 14.500 m2 Produktions- und 5.500 m2 Lagerflächen. Eine eigene Wasserversorgung, Ökostrom und 250 Parkplätze sowie ein Kindergarten bilden die interessante Infrastruktur der einstigen Wiege der Vorarlberger Elektrizitätswerke und Textilindustrie.

Standortfaktor Kinderbetreuung

Das Gemeindeoberhaupt bekräftigt, was in jüngster Zeit immer mehr thematisiert wird: „Kinderbetreuung ist uns ein wichtiges Thema!“ Die Gemeinde hat deswegen den Betriebskindergarten von HEAD übernommen und führt dieses „Kinderhaus“. Die Kleinen können in dieser ganztägigen Einrichtung bereits ab 6 Monaten bis zu drei Jahren betreut werden. Das Angebot der Kleinkindbetreuung „Knusperhäuschen“ wird ebenfalls rege genutzt. 12 Kinder können sich hier ihren Bedürfnissen, Wünschen und Fähigkeiten entsprechend entfalten.

Die Kinderbetreuungsangebote von Kennelbach werden selbstverständlich auch von Angestellten der umliegenden Firmen genutzt, was die Attraktivität als Standortgemeinde untermauert. „Eine dritte Kindergartengruppe wird im kommenden Jahr eröffnet, mittelfristig wollen wir die Kinderbetreuung – gebäudemäßig – auf neue Beine stellen. Auch dies ist noch eine Planung für die Zukunft“ erläutert Hans Bertsch. Stolz ist er auch, dass die Gemeinde als Postpartner fungiert in dem die Gemeinde einen ausgebildeter Postmeister von der Post „geleast“  hat und dass mit Dr. Denz ein eigener Gemeindearzt in Kennelbach gehalten werden kann sowie dank des Pfarrverbandes Kennelbach-Buch auch Pfarrer Johannes als geistlicher Ansprechpartner zur Verfügung steht.

Dorfzentrum soll entstehen

Ein weiteres langfristiges Projekt ist die Gestaltung eines Dorfzentrums. Im Bereich der alten Gemeinde und Post wurden vorausschauend ein Objekt angekauft sowie ein Grundstücksstreifen erworben, damit ein 7000 m2 großes Areal zur Dorfzentrumsgestaltung zur Verfügung steht. Noch sei völlig offen was dort geschieht. „Die Grundlage wurde jedenfalls geschaffen, die langfristige Planung ist eine Herausforderung, die vor uns liegt“ erläutert der Bürgermeister. Auch der Hochwasserschutz und die Kanalisation sind stete große Aufgaben, die im Jahreslauf kurz- und langfristig zu bewältigen sind. Allein die Verkehrssituation, die mit der geplanten Bauschuttdeponie in der Langener Straße weiter verschärft werden könnte, gilt es noch befriedigend zu lösen. Aber auch hier ist Hans Bertsch überzeugt, dass er mit Hilfe des Landes für seine Gemeinde ein positives Ergebnis erzielen wird. Das gute Miteinander innerhalb Kennelbachs und seiner Vereine, Institutionen und politischen Landschaft lässt den Gemeindechef jedenfalls optimistisch in die Zukunft blicken.

Factbox:
Einwohner: 1.983
Fläche:   3,22 km²
Pro-Kopf-Verschuldung € 1.054

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