Das erklärte sein Sohn Leopold Nenning gegenüber der Stadtzeitung Falter. In der Nacht von Sonntag auf Montag verstarb Günther Nenning in der kleinen Tiroler Ortschaft, in die er sich zurückgezogen hatte. Nach nicht allzu langer, schwerer Krankheit, so sein Sohn.
Nenning, der Zeit seines Lebens immer für einen Wirbel zu haben war, soll nach seinem letzten Wunsch von der Familie in aller Stille außerhalb von Wien beigesetzt werden. Polarisierender Querdenker, grüne Gallionsfigur, launiger Club 2-Gastgeber und Hans Dichands linker Verbinder im Krone-Kolumnistenstab – Günther Nenning vereinte Gegensätze in sich. Er selbst hat sich einmal als einen Rot-Grün-Halbschwarzen bezeichnet und in den weltanschaulichen politischen Lagern des Landes immer wieder gerne für ideologische Verwirrung gesorgt.
Zuletzt hatte Nennig mit dem Literaturprojekt Austrokoffer für Diskussionen gesorgt. Das Projekt sollte die österreichische Literatur nach 1945 in 18 Bänden beinhalten. Allerdings waren dann 50 österreichische Autoren aus unterschiedlichen Gründen abgesprungen. Im Krone-Konflikt zwischen Herausgeber Hans Dichand und dem WAZ-Konzern hatte sich Nenning mit dem Titel Die Krone muss österreichisch bleiben auf die Seite Dichands geschlagen.