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Günstig essen in teurer Gegend

Imbiss-Stube zur Verpflegung von Arbeitern auf der Mariahilferstraße wird auch von "Nicht-Hacklern" gestürmt - Umbau vom Möbelhaus Leiner macht`s möglich.

Ein ungewohntes Bild bietet sich seit kurzem in der Wiener Mariahilfer Straße: Wo sonst globale Handelskonzerne Unsummen für Geschäftslokale zahlen, bietet ein schlichtes Lokal namens „Bau-Imbiss“ Frankfurter Würstel um 1,80 Euro feil. Die Lösung des Rätsels, wie man damit die Mietkosten hereinbekommt: Gleich nebenan wird das Möbelhaus Leiner umgebaut. Die Imbissstube wurde zur Verpflegung der Arbeiter eingerichtet, hieß es auf APA-Anfrage.

Beliebt nicht nur bei Hacklern


Während noch der Abverkauf der letzten Einrichtungsgegenstände läuft, wird der „Bau-Imbiss“ bereits rege von Kunden frequentiert – und zwar beileibe nicht nur von „Hacklern“, sondern durchaus auch von Szene-Menschen und Angestellten der umliegenden Büros, die wohl Gulasch mit Nockerln oder Berner Würstel mit Pommes als Tagesteller um vier Euro in dieser gastronomisch eher teuren Gegend zu schätzen wissen.


Die Wände des „Bau-Imbiss“ sind mit rohem Bauholz getäfelt, niederlassen kann man sich auf Heurigenbänken. Gedacht sei das Ganze ja auch nur als temporäre Einrichtung bis Herbst 2005, so Walter Golob, Geschäftsführer der Leiner Filiale in der Mariahilfer Straße. Weil das Nebenhaus ebenfalls der Firma Leiner gehört und das Geschäftslokal durch die Arbeiten ohnehin kaum zu vermieten sei, habe man sich die Imbiss-Lösung einfallen lassen.


„Wir wollten für die Professionisten eine Möglichkeit schaffen, dass sie zu äußert fairen Preisen ein gutes Essen bekommen können“, sagte Golob. Die Lokalbetreiber müssen dafür nur ein vergleichsweise niedrige Miete zahlen, für die Einrichtung haben sie selbst gesorgt.


Das Leiner-Haus daneben wird in wenigen Wochen zur Großbaustelle:
Ein Großteil des Gebäudes wird entkernt und komplett neu aufgebaut, die Gründerzeitfassade bleibt aber erhalten. Rund 25 Mio. Euro werden investiert. Die Verkaufsfläche soll um 6.000 Quadratmeter auf insgesamt 30.000 anwachsen, zusätzlich entstehen 330 Parkplätze.


Redaktion: Elisabeth Skoda

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