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Gummibärchen- & Zuckerwatte-Geschmack: WHO-Tabakbericht empfiehlt Verbot von Aroma-Produkten

Die WHO empfiehlt ein umfassendes Verbot von Aroma-Produkten für Tabakerhitzer und E-Zigaretten.
Die WHO empfiehlt ein umfassendes Verbot von Aroma-Produkten für Tabakerhitzer und E-Zigaretten. ©Canva (Sujet)
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist besorgt über Tabakerhitzer und elektronische Zigaretten. Auch wenn E-Zigaretten keinen Tabak enthalten, werden häufig nikotinhaltige Flüssigkeiten verdampft, was ebenso süchtig machen kann. Derzeit fehlen Daten zur Anzahl der Menschen, die solche Produkte konsumieren. Aufgrund der enthaltenen schädlichen Substanzen rät die WHO zu einem umfassenden Verbot für aromatisierte Erzeugnisse.

Diese würden mit Geschmacksrichtungen wie Gummibärchen oder Zuckerwatte auf junge Menschen abzielen. 42 Länder mit zusammen 2,7 Milliarden Einwohnern haben laut WHO den Verkauf von E-Zigaretten und ähnlichen Geräten verboten. Die Fachleute werfen der Industrie vor, mit Aroma-Produkten junge Menschen zu ködern, um sie süchtig zu machen und als langjährige Kunden zu gewinnen.

Steuererhöhung als effektivste Maßnahme gegen Rauchen

Weltweit gibt es 1,3 Milliarden Tabaknutzer und acht Millionen Menschen sterben laut Schätzungen jedes Jahr durch den Konsum. Nach WHO-Empfehlungen soll die Steuer mindestens 75 Prozent des Preises von Tabakprodukten ausmachen. Das sei die effektivste Maßnahme, um den Konsum einzuschränken. Rund 40 Länder weltweit lägen derzeit über 75 Prozent, geht aus dem am Dienstag vorgestellten "Bericht über die globale Tabakepidemie" hervor.

In der WHO-Europa-Region mit 53 Ländern liegt beispielsweise Deutschland (64,1 Prozent) mit seinen Steuern im unteren Viertel, wie unter anderem Norwegen und die Schweiz. Österreich kam zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Daten auf einen Prozentsatz von 73,3 Prozent.

Österreich zählt somit zu 19 Ländern - elf mit hohem Einkommen, acht mit mittlerem Einkommen -, die "innerhalb von fünf Prozentpunkten des Best-Practice-Niveaus" liegen und einen Gesamtsteueranteil zwischen 70 und 75 Prozent des Einzelhandelspreises haben, so die WHO. "Würden diese Länder ihren Steueranteil auf 75 Prozent erhöhen, würden weitere 345 Millionen Menschen von der wirksamsten Maßnahme zur Reduzierung des Tabakkonsums erfasst."

WHO: 1,3 Mio. Menschen sterben weltweit durch Passivrauchen

1,3 Millionen Menschen sterben weltweit durch Passivrauchen, deshalb sei es so wichtig, mehr gänzlich rauchfreie Räume zu schaffen, hielten die Fachleute fest. Nur vier Länder hätten sämtliche von der WHO empfohlenen Maßnahmen umgesetzt: Brasilien, Mauritius, die Niederlande und die Türkei. Mit Ausnahme der Türkei ist bei ihnen die Zahl der Erwachsenen, die täglich rauchen, nach den WHO-Daten niedriger als in Österreich oder in Deutschland: Hier sind es laut WHO 16 Prozent, in den Niederlanden und Mauritius 13 Prozent und in Brasilien neun Prozent. In der Türkei liegt die tägliche Raucherprävalenz noch bei 26 Prozent.

(APA/Red.)

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