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Gül erwartet "unparteiische" Haltung Wiens

Der türkische Außenminister Abdullah Gül sieht trotz der Haltung Österreichs im Streit um die türkische EU-Mitgliedschaft keine negativen Folgen für die Beziehungen zwischen beiden Staaten voraus.

Man müsse nun nach vorne schauen, sagte Gül am Freitag in einem Interview des türkischen Nachrichtensenders NTV. Schließlich hätten beim EU-Außenministertreffen von Luxemburg, bei dem der Start der türkischen Beitrittsverhandlungen beschlossen worden war, alle Beteiligten „gewonnen“, sagte Gül: „Die EU hat gewonnen, wir haben gewonnen.“ Den Stand der bilateralen Beziehungen zu Österreich bezeichnete Gül in dem Interview als „sehr gut“. Mit Blick auf die im ersten Halbjahr 2006 anstehende EU-Ratspräsidentschaft Österreichs sagte Gül, er erwarte „größere Anstrengungen“ Wiens.

Schließlich sei die jeweilige Inhaberin der EU-Präsidentschaft gehalten, „unparteiisch“ zu agieren. Gül zeigte sich entschlossen, den in Luxemburg nur mühsam beendeten Streit um die Forderung Österreichs nach einer „Privilegierten Partnerschaft“ für die Türkei als Problem der Vergangenheit zu den Akten zu legen. Zur Ablehnung eines türkischen EU-Beitritts durch viele Österreicher sagte der türkische Außenminister, die Bevölkerung in Österreich sei im Durchschnitt sehr alt; deshalb gebe es große Ängste.

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