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Guantànamo: 78 Hungerstreikende

Im Gefangenenlager des US-Marinestützpunkts Guantànamo auf Kuba haben sich Dutzende von Häftlingen drei Hungerstreikern angeschlossen, die seit August 2005 zwangsernährt werden.

Wie die Zeitung „The Miami Herald“ am Montag schrieb, sind mittlerweile insgesamt 78 Gefangene im Hungerstreik. Die Hungerstreiktechnik soll im Einklang mit der Praxis von Al-Kaida stehen.

Das Weiße Haus in Washington hatte vor einigen Wochen auf Nachfrage nach dem System der Zwangsernährung in Guantànamo geantwortet, die Gefangenen dort würden „human“ behandelt. Die meisten der rund 460 Gefangenen wurden nach dem Sturz der Taliban in Afghanistan im Herbst 2001 festgenommen. Ihnen werden Verbindungen zu den Taliban und zum Al-Kaida-Netzwerk von Osama bin Laden vorgeworfen.

Die US-Regierung verweigert den Inhaftierten den Status und damit auch die Rechte von Kriegsgefangenen. Die meisten von ihnen haben keinerlei Rechtsbeistand. Viele der zum größten Teil seit vier Jahren ohne Anklage Inhaftierten leiden angeblich an Depressionen.

Außer der UNO und Menschenrechtsorganisationen verlangt auch der britische Generalstaatsanwalt und Rechtsberater der Regierung von Blair, Peter Goldsmith, die Schließung des Gefangenenlagers Guantànamo. Die deutsche Bundeskanzlerin Merkel hatte im Jänner gesagt, eine Einrichtung wie Guantànamo „kann und darf auf Dauer so nicht existieren“. Bei ihrem jüngsten USA-Besuch hatte Merkel allerdings keine entsprechenden Äußerungen gemacht.

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