Die Grünen sind gegen die Vertiefung des Schifffahrtskanals unterhalb Wiens auf eine Tiefe von 2,90 Meter. Sie widersprechen damit einer alten Forderung von Verkehrs-Staatssekretär Helmut Kukacka (V) und Vertretern der Wirtschaftskammer. Der Umbau einer der letzten freien Fließstrecken zum Kanal brächte die Donau auch im Weltkulturerbe Wachau unter Ausbaudruck, so die Grüne Verkehrssprecherin Eva Lichtenberger in einer Pressemitteilung von Montag.
Wie auf Straße und Schiene müsse sich auf der Wasserstraße Donau das Transportmittel dem Transportweg anpassen und nicht umgekehrt, fordert Lichtenberger ein Umdenken von der – wie sie es nennt – Schotterlobby. Unterstützung erhält sie am heutigen Weltwassertag von der Umweltschutzorganisation WWF.
Warnung vor verschärfter Hochwassergefahr
Mit der Eintiefung der Donau im Teilstück Wien – Bratislava wird die Donau im Nationalpark kanalisiert und die Hochwassergefahr steigen, so WWF-Wasserexperte Ulrich Eichelmann in einer Presseaussendung. Demnach gehe es im Jahr 1 nach dem internationalen Jahr des Wassers den Flüssen in Österreich schlechter denn je.
Kukacka schießt zurück
Als oberflächliche Polemik ohne genauer Sachkenntnis, wies Verkehrsstaatssekretär Kukacka die Kritik zurück. Bei genauer Kenntnis des Projektes wirke der Vorwurf, die Donau würde durch das Projekt zu einem Kanal verkommen, geradezu grotesk. Die Hälfte der Kosten für das Projekt würde in ökologische Begleitmaßnahmen fließen, das flussbauliche Gesamtprojekt sei gemeinsam mit Ökologen und Wasserbauexperten entwickelt worden. So sei beispielsweise geplant, das enge Steinkorsett der Uferverbauungen der Jahrhundertwende aufzulösen und die Donauufer zur Au hin zu öffnen.
Redaktion: Bernhard Degen
