Grüne für mehr Migranten in Verwaltung
Der Anteil von Zuwanderern am Personal der Stadtverwaltung soll innerhalb von 15 Jahren auf 15 Prozent erhöht werden, meinte Gemeinderätin Alev Korun am Freitag in einer Pressekonferenz. Erreichen will sie dies durch die bevorzugte Einstellung von Migranten bei gleicher Qualifikation.
Nach den Vorstellungen der Grünen sollte dies nicht nur für den Kernbereich der städtischen Beamten gelten, sondern auch für das Personal der Wiener Linien und anderer ausgegliederter Betriebe. Zuerst müsste allerdings der Ist-Stand erhoben werden, dann brauche es Zielvorgaben und spezielle Maßnahmen. Konkret bezieht sich Korun auf Einwanderer und deren Kinder. Quoten gegliedert nach ethnischer Herkunft – also gewisse Prozentsätze zum Beispiel für Menschen türkischer oder ex-jugoslawischer Herkunft – lehnt sie ab.
Als Ziel sieht Korun fünf Prozent Migrantenanteil nach fünf Jahren. Nach weiteren zehn Jahren sollten es dann schon 15 Prozent sein. Angesichts von 18 Prozent Wienern mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft und rund 30 Prozent mit Migrationshintergrund sei diese Forderung noch niedrig, meinte Korun.
Ob sie dabei eine verpflichtende Bevorzugung von Migranten ähnlich wie in der Frauenpolitik will? Ja, das wäre dann auch notwendig, dass bei frei werdenden Stellen bei gleicher Qualifikation der Migrationshintergrund und auch die Mehrsprachigkeit entsprechend berücksichtigt wird. Vorbild ist für sie Birmingham in Großbritannien, wo ein solches Modell große Wirkung gezeigt habe.
Zusätzlich fordern die Grüne die Durchforstung aller Dienstleistungen der Stadt auf Diskriminierung von Ausländern. Korun will zudem ein Monitoring-System zur Entwicklung der Lage der Einwanderer und auch die Überwachung der Wohnungsvergabe. So sollten Genossenschaften nur dann Förderungen von der Stadt bekommen, wenn sie für eine gleichberechtigte Wohnungsvergabe an Ausländer sorgen würden. Auch bei den Gemeindebauten sollte dies überwacht werden, forderte die gebürtige Türkin.